Schrobenhausen
Vereinigte Bäder von Schrobenhausen

Stadt und Landkreis wollen zusammenarbeiten – Neue Gesellschaft zum 1. Januar 2014 geplant

29.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:46 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Das Schrobenhausener Kreishallenbad und das städtische Freibad sollen zusammengelegt werden. Darauf haben sich die Spitzen von Stadt und Landratsamt geeinigt. Am 1. Januar 2014 soll die neue Trägergesellschaft ans Werk gehen.

Offensichtlich beflügelt Essen die Sinne und damit auch die Gedanken. Vor einem halben Jahr haben sich Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) und Landrat Roland Weigert (FW) zu einem Arbeitsmittagessen getroffen. Offensichtlich wurde dabei nicht ausschließlich über das Menü in einem innerstädtischen Gasthaus parliert. Vielmehr stand eine entscheidende Weichenstellung für die Stadt Schrobenhausen und den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zur Debatte. Das Ergebnis teilten beide Spitzenleute ihren zuständigen Gremien in nicht öffentlicher Sitzung mit.

„Wir wissen, dass wir im Kreishaushalt weitere Einsparmaßnahmen generieren müssen“, beschreibt Weigert das Spardiktat im Landkreis. Dabei belässt es Weigert nicht bei alten Dienstwagen, sondern nimmt auch die Einrichtungen, die Defizite aufweisen, unter die Lupe. Da fällt der Blick der Kreisräte schnell auf das Kreishallenbad in Schrobenhausen. Auf Seiten der Stadt gilt das übrigens für das Freibad. „Wir haben dieselben Handlungszwänge“, fügt Stephan hinzu. Allein im vergangenen Jahr habe die Stadt rund 400 000 Euro ins Freibad investiert. Vom jährlichen Defizit mal ganz abgesehen. Auch der Landkreis hat in den vergangenen Jahren etliche Millionen in die Generalsanierung seines Bades gestopft.

„Zwei öffentliche Träger wollen die Bäder langfristig erhalten“, beschreibt Thomas Schneider, Chef der Schrobenhausener Stadtwerke, das Ziel der interkommunalen Bemühungen. Natürlich sollen die Defizite gesenkt und die Attraktivität der Bäder gesteigert werden. Beim gemeinsamen Einkauf für beide Bäder ließen sich erhebliche Einsparungen realisieren, ist Marcus Csiki, Projektmanager im Landratsamt, ganz sicher. Das Personal in beiden Bädern ziehe auch Vorteile aus dem Zusammenschluss, meint Franz-Josef Simon, der sich derzeit als Chef der Landkreisbetriebe noch um das Kreishallenbad kümmern muss. Die gemeinsame Urlaubs- und Arbeitseinteilung werde deutlich erleichtert.

Simon sieht auch einen entscheidenden Vorteil für die Schwimmer aus Stadt und Land: „Wir können dann viel flexibler reagieren.“ Vor allem in den wetterunbeständigen Übergangszeiten im Herbst und Frühjahr. „Es hat immer ein Bad offen, egal welches“, skizziert Simon den Vorteil des Zusammenschlusses für die Badefreunde. Die hätten im Zweifel in der Vergangenheit schon mal vor verschlossenen Türen gestanden.

Wie die Bäderunion im Detail gestaltet wird, darüber soll sich eine Projektgruppe Gedanken machen. Im stillen Kämmerlein haben Schneider und Csiki bereits einen großen Teil an Vorleistungen erbracht. „Da ist noch ein Haufen Arbeit zu erledigen“, sagt Csiki. Genau dafür werde die Projektgruppe gebraucht. Sie soll sich über die Rechtsform und die Organisation des neuen Bäderkonsortiums Gedanken machen. Die Personalpläne müssen schon vor dem 1. Januar 2014 aufgestellt werden, damit alle Beschäftigten rechtzeitig wissen, woran sie sind.

Den Startschuss für die Projektgruppe müssen der Stadtrat und der Kreisausschuss geben. Sie sollen einen Arbeitsauftrag an die von beiden Seiten paritätisch besetze Arbeitsgruppe erteilen. Weigert: „Mit dem Arbeitsauftrag nehmen sich die Gremien nichts vorweg, da geht keiner ein Risiko ein.“ Auch Stephan ist überzeugt davon, wie sich sein Stadtrat entscheiden wird: „Die Argumente sind so überzeugend, dass es kaum Widerstand geben wird.“