Burgheim
Verdichteter Bauen

Burgheimer Gemeinderat gestattet in der Kindergartensiedlung großzügigere Lösungen

10.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:53 Uhr

 

Burgheim (DK) Bauangelegenheiten, der Breitbandausbau und die Energieberatung beschäftigten den Burgheimer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Man hätte es sich auch leicht machen können. Die Bauanfrage von Angelika und Johannes Hugl auf Errichtung eines Einfamilienhauses hätte spätestens vor der letztlich zuständigen Baubehörde im Landratsamt keine Chance, weil das Grundstück dafür im Außenbereich liegt, das gemeindliche Einvernehmen wäre sowieso nichts wert gewesen. Der Gemeinderat in Burgheim machte es sich nicht leicht, um im Ergebnis dann aber einstimmig sein Einvernehmen zu verweigern.

Schon einmal war die Bauvoranfrage Gegenstand im Gemeinderat. Sebastian Zitzmann hatte im Oktober auf Vertagung gedrängt, wohl auf die goldene Brücke hoffend, die es in dem Fall aber nicht geben konnte. Die Gemeinde würde am Plattenbergweg zwar liebend gern ein größeres Baugebiet ausweisen, wie es der Flächennutzungsplan auch vorsieht. Doch scheitert das gemeindliche Ansinnen bislang an dem vom Grundstückseigentümer stets verlangten Flächenrückbehalt. Noch einmal rang der Gemeinderat am Dienstag fast 20 Minuten lang um irgendeine Kompromissformel – die es aber, solange die Gemeinde das Grundstück im Anschluss an ein bereits erworbenes nicht in ihren Besitz bringen kann, nicht geben wird.

Leichter tat man sich da mit dem Antrag des neuen Rewe-Marktes am Ort, der die üblichen Werbeanlagen anbringen will. Alles innerhalb der Festsetzungen des Bebauungsplanes, befand die Verwaltung, der Gemeinderat konnte zustimmen.

Zumindest im jüngsten Erweiterungsgebiet – dieses datiert freilich auch schon aus dem Jahr 1991 – der sogenannten Kindergartensiedlung, soll in Zukunft großzügiger und damit auch verdichteter gebaut werden können. Statt bisher E plus D ist in Zukunft dann auch ein zweites Vollgeschoss erlaubt. Dachneigung und zulässige Wandhöhe werden entsprechend angepasst, das Dach darf künftig flacher ausfallen, zwischen 20 und 45 Grad, bei einer maximalen Wandhöhe von 6,50 Metern. Für das gut 50 000 Quadratmeter große Teilgebiet ist die Planänderung seit Dienstag beschlossene Sache. Vor einer möglichen Ausdehnung der Änderungen auf den kompletten offiziell „Burgheim Ost“ heißenden Bebauungsplan will man erst noch die Kosten für die Gemeinde in Erfahrung bringen.

Mit den Gräben für den Breitbandausbau in Burgheim Ost und den Ortsteilen Ortlfing, Biding und Leidling wurde schon begonnen, im Sommer hatte die Gemeinde den entsprechenden Förderbescheid erhalten. Jetzt besteht die Möglichkeit, durch interkommunale Zusammenarbeit beim Breitbandausbau auf den Förderhöchstbetrag nochmals 50 000 Euro draufgesattelt zu bekommen. Diese Möglichkeit wollen sich die kooperierenden Gemeinden Burgheim und Ehekirchen keinesfalls entgehen lassen. Erleichtert wird die Zusammenarbeit noch dadurch, dass sich beide Gemeinden zuvor schon unabhängig voneinander für dasselbe Planungsbüro entschieden hatten.

Ein leichtes Zucken ging schon durch die Runde, als die Zahl genannt wurde: Die stolze Summe von 3,6 Millionen Euro steht im Jahresantrag 2015 zur Städtebauförderung fürs neue Ortszentrum von Straß. Bürgermeister Michael Böhm beschwichtigte: Alles großteils nur Schätzungen und ohne haushaltsrechtliche Verbindlichkeit.

Mit einem ersten Antrag auf Aufnahme ins Förderprogramm „Energiecoaching für Gemeinden“ war Burgheim im Vorjahr durchgerasselt. Jetzt wurde das Projekt von der Regierung von Oberbayern erneut aufgelegt – und Burgheim bewirbt sich erneut. Wenn’s diesmal klappt, bekäme die Gemeinde einen – für sie kostenneutralen – Energieberater für ein „ganzheitliches, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmtes energetisches Grundkonzept“. Mit dem vom Gemeinderat auf seiner Klausurtagung vor zweieinhalb Wochen in Erwägung gezogenen „Gemeindeentwicklungskonzept“ soll es jetzt Ende Januar in die erste Runde gehen. Ein Vertreter vom Amt für ländliche Entwicklung erläutert dann Perspektiven und Chancen eines solchen Konzeptes.