Berlin
Verdi weitet Streiks bei Amazon aus

Hunderte Mitarbeiter legen an drei Standorten des Internet-Händlers die Arbeit nieder

16.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:18 Uhr

Berlin (AFP) Mitten im wichtigen Weihnachtsgeschäft hat die Gewerkschaft Verdi erneut mehrere Verteilzentren des Internet-Versandhändler Amazon bestreikt. An den Standorten in Leipzig und Bad Hersfeld sowie erstmals auch im bayrischen Graben traten gestern nach Gewerkschaftsangaben hunderte Mitarbeiter in den Ausstand.

Vor der Zentrale des US-Unternehmens in Seattle war eine Solidaritätsaktion mehrerer US-Gewerkschaften geplant.

In Bad Hersfeld, dem größten Amazon-Standort in Deutschland, wurden die beiden Verteilzentren bestreikt. Rund 600 Beschäftigte hätten sich an dem Ausstand beteiligt, sagte Verdi-Sprecher Manuel Sauer. Er kündigte zugleich „weitere Arbeitskampfmaßnahmen“ vor Weihnachten an. In Leipzig folgten laut Verdi rund 500 Mitarbeiter dem Streikaufruf. In Graben bei Augsburg beteiligten sich zunächst mehr als 350 Beschäftigte der Frühschicht am Streik. Heute ist laut Verdi zudem eine Protestaktion am Amazon-Standort Werne in Nordrhein-Westfalen geplant.

Die Mitarbeiter leisteten „hervorragende Arbeit und dafür fordern sie die Verbindlichkeit und den Schutz des Einzel- und Versandhandelstarifvertrags“, erklärte Verdi-Vorstand Stefanie Nutzenberger. Verdi verlangt von Amazon eine Bezahlung, die dem Niveau im hessischen Einzel- und Versandhandel entspricht. Das Amazon-Management lehnte Verhandlungen darüber ebenso wie eine Tarifbindung bisher ab.