Pfaffenhofen
Verblüht

Glaubt man einigen örtlichen Händlern, sind Blumen als Valentinstagsgeschenk nicht mehr angesagt

13.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:50 Uhr

Bunte Blumensträuße zum Valentinstag: Vor allem Männer werden sich wieder auf den Weg machen, um Präsente für ihre Lieben zu kaufen. Laut den örtlichen Blumenhändlern kaufen immer weniger Menschen Rosen, Tulpen oder Narzissen. Eher Gutscheine für Restaurantbesuche stünden hoch im Kurs - Foto: Gerrard

Pfaffenhofen (PK) Seine Bekanntheit hat der Valentinstag vor allem der Werbung der Blumenhändler zu verdanken. Jetzt sind bunte Blüten als Geschenk offenbar auf dem Rückzug – das sagen zumindest die Blumenhändler.

Valentinstagskonfekt oder eine Einladung zum Kerzenscheindinner beim romantischen Italiener stehen hoch im Kurs. Manch ein Herr wünscht sich auch, dass seine Liebste in Zukunft riecht wie Popstar Beyoncé Knowles und schenkt kurzerhand das von der Sängerin kreierte Parfum. Für Blumen haben Männer am Valentinstag laut Margot Neumair von Blumen Neumair immer weniger übrig. „Viele kaufen vielleicht noch eine rote Rose dazu.“ Der Trend geht also offenbar weg vom großen Blumenstrauß zum Valentinstag.

„Für uns ist der 14. Februar nicht der Tag der Tage“, sagt die Floristin Bettina Reif von Blumen Böswirth. „Das Geschäft läuft nicht mehr so wie früher, es hat nachgelassen.“ An Weihnachten und vor allem am Muttertag würden mehr Blumen verkauft. „Diese Tage sind sicher umsatzstärker.“

Laut Margot Neumair hat der Umsatzrückgang bei den Blumenhändlern zwei Gründe. Zum einen seien die Männer kreativer geworden. „Jeder lässt sich mittlerweile was Besonderes einfallen.“ Zum anderen hätten immer mehr Geschäftsleute entdeckt, dass sich aus dem Tag der Liebenden Profit schlagen lässt. „Es will einfach jeder am Valentinstag was verdienen“, sagt Neumair. „Die Blume steht einfach nicht mehr so im Mittelpunkt.“

Wilhelmina Roelofs vom Blumenhaus Wilco stellt sich dagegen auf einen Ansturm ein. „Der Valentinstag ist immer noch ein sehr wichtiger Tag für uns, wir bedienen mit zehn Leuten“, sagt sie. „Wer gute Ware aus fairem Handel anbietet, macht auch heute noch ein gutes Geschäft.“ Nur das Wetter könne ihr den Tag vermiesen. „Sollte es schneien, läuft das Geschäft normalerweise nicht ganz so gut, wie wenn die Sonne scheint.“

Die 20-jährige Wolnzacherin Christina Neuhausen ist selbst Floristin und schenkt ihrem Freund natürlich Blumen: „Mein Schatz bekommt von mir eine langstielige rote Rose. Ich will ihm damit sagen, dass ich ihn liebe“, sagt sie. „Schön wäre es, wenn er auch daran denkt und mir irgendeine Kleinigkeit überreicht, vielleicht auch eine Rose: Wir sind nämlich beide frisch verliebt.“