Zum Bericht "Jürgen Trobentar hofft auf Zweitstimmen" (HK 23.9.2009)
Bei der SPD handele es sich um eine "orientierungslose, vor sich hinsiechende" Partei, gar eine Splitterpartei. "Und Splitterparteien wollen wir nicht", so die offen zur Schau getragenen Ansichten des CSU-Bundestagskandidaten Trobentar. Was seiner Meinung nach die älteste parlamentarische Partei Deutschlands zu einer "Splitterpartei" macht, wird aus dem Artikel des Hilpoltsteiner Kurier (glücklicherweise) nicht ersichtlich. Hatten CDU und die "Splitterpartei" SPD im Jahr 2008 doch beide rund 530 000 Mitglieder. Und das Einzugsgebiet der beiden großen Parteien erstreckt sich über das gesamte Bundesgebiet. Dagegen vertritt die CSU nur einen bestimmten Teil Deutschlands.
Warum Herr Trobentar der SPD angesichts des von Frank- Walter Steinmeier vorgelegten "Deutschland-Planes" Orientierungslosigkeit vorwirft, bleibt dem Leser verschlossen.
Aus der Sichtweise eines 21- jährigen Studenten kann ich so viel zu den verbalen Entgleisungen des Herrn Trobentar sagen: Meine Generation möchte von ihren Volksvertretern im Bundestag, und genau dieses Mandat strebt der Kandidat Trobentar an, klare Konzepte sehen, wie beispielsweise unsere Studienbedingungen verbessert werden können. Wie sichergestellt werden soll, dass wir nach unserem universitären Abschluss in Deutschland eine ansprechende, fair bezahlte Arbeitsstelle finden können. Wie bei anhaltendem demografischen Wandel unsere Altersvorsorge sicher gestellt wird und wie beim fortschreitenden Klimawandel, der Erdölverknappung und fehlender Lösungsansätze zur Atommüllentsorgung unsere Lebensqualität und die unserer eventuellen Kinder gesichert werden kann.
Mit verbalen Entgleisungen, wie sie Herr Trobentar jüngst bot, verspielt er das, was Parteien und auch die Kandidaten im hiesigen Wahlkreis so dringend brauchen: Glaubwürdigkeit und Vertrauen der Bürger in ihre Fähigkeiten, die angesprochenen Politikfelder und noch viele weitere zum Wohle unseres Landes zu bearbeiten.
Sven Ehrhardt
Roth
