Schrobenhausen
Verbände in Sorge um den Nachwuchs

03.11.2020 | Stand 01.01.2020, 3:34 Uhr

Schrobenhausen - Seit Montag müssen in Bayern aufgrund der Corona-Pandemie sämtliche Sportvereine ihre Anlagen schließen und ihr Angebot einstellen.

Nach Ansicht des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV) und der Bayerischen Sportjugend (BSJ) wird dies dramatische Auswirkungen insbesondere auf den Sport und die Bewegung der Kinder und Jugendlichen in Bayern haben.

Aus dem ersten Lockdown im Frühjahr dieses Jahres ist bekannt, dass die Mitgliederzahl in den bayerischen Sportvereinen im Kinder- und Jugendbereich um fünf Prozent zurückgegangen ist. Eine besorgniserregende Entwicklung, wie die Verbände anmerken. Schließlich seien Sport und Bewegung grundlegende Pfeiler in der Entwicklung von Körper und Geist eines jeden Menschen, insbesondere im Kindes- und Jugendalter.

Anders als im Frühjahr werden Schulen in Bayern nicht flächendeckend geschlossen. Der BLSV und die BSJ begrüßen diese Entscheidung - ebenso wie die Mitteilung des Bayerischen Staatsministeriums , den Schulsport weiter stattfinden zu lassen. Nachdem kein Vereinssport ausgetragen werden darf, wird so zumindest ein wenig Bewegung für den Nachwuchs sichergestellt. Ebenso wichtig sei es laut BLSV nun, dass die Kommunen in Bayern Sportanlagen und Sporthallen möglichst bald wieder öffnen.

Dazu der Vorsitzende der Bayerischen Sportjugend, Volker Renz: "Die Entwicklung der Mitgliederzahlen in den bayerischen Sportvereinen ist insbesondere im Bereich Kinder- und Jugendsport alarmierend. Gerade jetzt, in der Corona-Pandemie, ist es von größter Bedeutung, dass mindestens der so wichtige Schulsport weiter stattfinden kann. " BLSV-Präsident Jörg Ammon ergänzt: "Da Sportvereine ihre Anlagen derzeit geschlossen halten müssen, appellieren wir eindringlich an die Kommunen in Bayern, kommunale Sportanlagen und Sporthallen für den Schulsport offen zu halten und den bayerischen Sport zu unterstützen. "

Immerhin gibt es eine gute Nachricht für die ambitionierten Sportler im Freistaat. Demnach können neben Berufs- auch Leistungssportler der Bundes- und Landeskader unter bestimmten Voraussetzungen während der Zwangspause Wettkämpfe bestreiten oder trainieren. Dazu BLSV-Präsident Ammon: "Es ist ein Lichtblick, dass zumindest der Sportbetrieb für Individualsportarten sowie für unsere Olympiasieger von morgen in den Landeskadern, wenn auch unter Einschränkungen, möglich ist. Auch in dieser schwierigen Phase bin ich davon überzeugt, dass unsere Sportvereine und Sportfachverbände verantwortungsvoll handeln. In unserer Lebensgemeinschaft Sport werden wir diese Krise gemeinsam durchstehen. "

SZ