Geisenfeld
"Verantwortung für die Schöpfung übernehmen"

14.09.2010 | Stand 03.12.2020, 3:41 Uhr

Das gesegnete Brot aus der Hand von Kapuzinermönch Josef schmeckte auch dem pensionierten Trabrennpferd Gina Special, dessen Besitzerin mit dem Sulky anreiste. - Foto: Zurek

Geisenfeld (zur) An die Erfolge der Anfangsjahre, als man sich noch in Großmehring an der Donau traf und bis zu 200 Reiter zählte, kann der Sternritt zum Bedauern der Organisatoren schon seit einigen Jahren nicht mehr anknüpfen.

Als Vorsitzender der Pferdefreunde Geisenfeld ist Hermann Schärringer dennoch mit dem Ergebnis der 25. Veranstaltung "zufrieden". 78 Pferde und drei Kutschen hatten die Einladung angenommen – mehr als im Vorjahr. Auf wenig Resonanz stieß heuer jedoch die Kleintiersegnung, an der sich nur vereinzelte "Zamperl" beteiligten.

Bei herrlichstem Sonnenschein begrüßte Leonhard Milchmeier die Gäste am Sonntag. Der Mitinitiator des "gesellschaftlichen Reitevents" erinnerte sich an jene Zeit als man noch "jedes Glaserl" nach Großmehring hatte schleppen müssen. Nicht vergessen werde man jenen tragischen Unfall, bei dem ein Ross sich losgerissen und auf der Autobahn den Tod eines Menschen verursacht habe. Nach Geisenfeld gelockt worden sei man mit einem Fassl Bier vom damaligen zweiten Bürgermeister Anton Hagl und man habe den Schritt nicht bereut, dürfe man sich doch nach einer Zwischenetappe im Sportgelände an der Jahnstraße nun auf dem "schönen Gelände" an der Mettenbacher Straße wohlfühlen. Was nicht zuletzt dem Entgegenkommen der Stadt zu danken sei, wie Milchmeier betonte.

Im Rahmen einer von den Bläsern der Stadtkapelle würdevoll umrahmten Andacht, die von vielen als "besonders herzlich" gelobt wurde, verwies Pater Josef auf die Verantwortung des Menschen für alle Geschöpfe Gottes. Zugleich warnte der aus Indien stammende Kapuzinermönch vor einer Banalisierung der Schöpfung à la "Disneyland".

Zu den derart gewürdigten Vierbeinern gehörte auch Gina Special, ein pensioniertes Trabrennpferd, dessen Besitzerin Annette Setzwein aus Buchersried mit dem Sulky anreiste. "Heuer waren wir auch schon auf dem Spargelritt, so eine Abwechslung macht einfach Spaß", begründet sie ihre Teilnahme. Sylvia Ott von den Pferdefreunden Großmehring ist bereits zum vierten Mal dabei und genoss "die Herausforderung, 22 Kilometer hinter sich zu bringen" – wobei dies besonders schön sei, weil man "in der Gruppe unterwegs ist und sich einfach Zeit nimmt".

Bürgermeister Christian Staudter fiel am Nachmittag die Aufgabe zu, für besondere Leistungen die Pokale zu verteilen. Er gratulierte der fünfjährigen Julia von Schwarzenberg als jüngster Teilnehmerin und dem 75-jährigen Alfred Lanig als ältestem Teilnehmer. Die größte Gruppe stellten die Pferdefreunde Ernsgaden (elf Teilnehmer), gefolgt vom Stall Bachschneider aus Großmehring (neun Teilnehmern) und dem Reitstall Au am Aign (sieben Teilnehmer). Am weitesten geritten waren Susi und Sina Weber, die aus Neustadt "antrabten". Sophie Dron und Marie Zandl kamen aus Weichenried und die Familie Hepp mit Veronika Weidendorfer aus Mailing.