Ingolstadt (DK) Seit 1997 begeht die Stadt Ingolstadt jeweils im Umfeld des 3. Oktober den Feiertag zur deutschen Wiedervereinigung mit einem Festakt unter dem Motto "Reden zur Einheit Deutschlands". Zu diesem Anlass kamen in den vergangenen zwanzig Jahren namhafte Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft nach Ingolstadt, um bei einem Festakt ihre Gedanken zum Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten vorzutragen. Prominenteste Redner waren Ost-Experte Wolfgang Leonhard, der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl, der Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer oder im Jahr 2009 der Namensgeber der Behörde zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit, der spätere Bundespräsident Joachim Gauck.
Heuer ist es der EKD-Ratsvorsitzende und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Am Montag, 2. Oktober, um 20 Uhr spricht er im Lechner-Museum (Esplanade 9) zum Thema "Verantwortete Freiheit. Zur Aktualität der Reformation". Im Anschluss an seinen Vortrag besteht die Möglichkeit, mit ihm ins Gespräch zu kommen. Heinrich Bedford-Strohm wurde am 30. März 1960 in Memmingen geboren, ist seit 1985 verheiratet mit der Psychotherapeutin Deborah Bedford-Strohm aus Boston/USA und hat drei Kinder: Jonas, Lennart, Nathan.
Nach dem Studium der Theologie, Rechtswissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaften promovierte und habilitierte er in den 90er-Jahren an der Universität Heidelberg. Bedford-Strohm ist Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) seit 2014 und Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern seit 2011. Er wünscht sich "eine öffentliche Kirche, die für eine neue politische Kultur eintritt - eine politische Kultur, die jenseits der politischen Lager um Lösungen für die großen Zukunftsfragen der Menschheit ringt".
Ein Quartett des Georgischen Kammerorchesters wird die Veranstaltung musikalisch umrahmen. Zuvor wird sich Bedford-Strohm im Historischen Sitzungssaal ins Goldene Buch der Stadt Ingolstadt eintragen.
