Weilach
Verändertes Personal, dieselben Ziele

Altlandkreisvereine vor dem Start in die neue Fußballsaison (8): der TSV Weilach

28.07.2021 | Stand 23.09.2023, 20:02 Uhr
Kunststücke am Ball sind zwar auch in Weilach gerne gesehen, aber freilich keine Voraussetzung. Dem neuen Co-Trainer Alexander Tyroller geht es eher darum, mit der TSV-Mannschaft wieder so weit oben wie möglich mitzuspielen. −Foto: M. Schalk

Weilach - Mit einem neuen Trainerduo will der TSV Weilach - nach Rang drei in der vergangenen Saison - auch 2021/22 in der A-Klasse Aichach oben mitspielen.

Auch der deutlich breitere Kader unterstreicht diese Ambitionen. In seiner Liga trifft der TSV allerdings auf eine starke Konkurrenz.

Rückblick

"Vielleicht hätten wir am Ende noch ganz oben rankommen können, wir sind schließlich sehr gut aus der langen Pause gekommen", ärgert sich TSV-Abteilungsleiter Sebastian Näßl ein klein wenig. Am Ende der abgebrochenen Saison 2019/21 reichte es für die Weilacher schließlich "nur" zum dritten Rang im Klassement, knapp hinter dem Meister SG Mauerbach und dem TSV Pöttmes II. Von echter Enttäuschung ist beim TSV aber dennoch nicht viel zu spüren: "Wir haben eine sehr gute Runde gespielt und sind mit dem dritten Platz auch zufrieden", betont der Abteilungsleiter. Und er ergänzt: "Das Wichtigste ist, dass in dieser langen Pandemiephase kein einziger Spieler bei uns weggebrochen ist, das ist wahrlich nicht selbstverständlich. "

Trainer

Nach dem Abgang von Spielertrainer Philip Gadletz (BSV Berg im Gau) und dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Sebastian Kraus (Karriereende) hatte der Altlandkreisklub auf den Trainerpositionen dringenden Handlungsbedarf. Und die Weilacher haben ihre Hausaufgaben wohl mit Bravour gelöst: "Alexander Tyroller stand ja schon vor der Corona-Zeit als Co-Trainer bei uns fest, mit Martin Groh haben wir uns dann nach diversen Empfehlungen getroffen", erinnert sich Näßl. Und er fügt hinzu: "Die Chemie zwischen uns, aber auch zwischen Martin und Alexander, hat dann sofort gepasst. " Mit dem ehemaligen Bezirksligaakteur bekommen die Weilacher noch mehr Offensivpower, wobei der Abteilungsleiter deutliche Unterschiede zwischen den beiden Trainern sieht: "Alexander ist mehr der Vorbereiter, Martin dagegen der Vollstrecker", freut sich der 29-Jährige. Der TSV bleibt damit seinem Weg der vergangenen Jahre treu und setzt auf zwei Spielertrainer: "In der Vergangenheit hatten wir immer eine sehr dünne Spielerdecke, so haben wir gleich zwei Akteure mehr zur Verfügung", verdeutlicht der Abteilungsleiter.

Kader

"Wir müssen in dieser Spielzeit einen Umbruch durchführen", prophezeit der Abteilungsleiter. Denn neben den Veränderungen auf den Trainerpositionen wurde der Kader des Altlandkreisklubs auch ansonsten kräftig durchgewirbelt. "Der Kader wurde stark verjüngt, aber auch verbreitert", freut sich Näßl. Mit Tim Bitscher, Jonas Breitsameter, Roman Grosshauser, Max Miller, Raphael Schreib und Simon Singbartl müssen beziehungsweise dürfen die Weilacher gleich sechs talentierte Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in den Seniorenbereich integrieren. Zudem schlossen sich Florian Ächter (SC Mühlried), Memeti Feruz (SV Hörzhausen), Christian Gottschling, Nico Pechmann (beide SV Steingriff), Ludwig Heineck (SC Oberbernbach) und Robert Karl (SV Hörzhausen) dem Altlandkreisklub an. Auf der anderen Seite hat der A-Klassist auch viele Abgänge zu vermelden: "Besonders schwierig wird es, einen langjährigen Leistungsträger wie Sven Slupik zu ersetzen", weiß Näßl. Umso wichtiger war es daher für den TSV trotz zahlreicher Angebote einen Leistungsträger wie Georg Demmelmair zu halten: "Er ist für das Team ein wichtiger Bestandteil", betont der 29-Jährige.

Perspektive

Wie schon in den vergangenen Jahren geben die Verantwortlichen des TSV auch für diese Spielzeit nicht das ganz große Ziel aus: "Wir wollen im vorderen Drittel mit dabei sein und den Kontakt zur Tabellenspitze nicht verlieren", erklärt der Abteilungsleiter. Und ergänzt: "Am Ende werden wir dann ja sehen, was dabei herausgekommen ist, die Qualität in der Liga ist in diesem Jahr sehr hoch".

Tipp

"Es wird nicht einfach, oben dran zu bleiben", gesteht der Abteilungsleiter beim Blick auf die Konkurrenz. Besonders schwierig sei es, die acht Reservemannschaften einzuschätzen, wobei Näßl zwei Vereinen größere Chancen ausrechnet: "Für mich sind die Bezirksligareserven des VfL Ecknach und dem TSV Hollenbach besonders stark", prophezeit der 29-Jährige. Noch dazu gibt es mit dem TSV Schiltberg einen Nachbarn, der im Sommer seine Ambitionen untermalt hat: "Die Schiltberger haben einiges an Qualität hinzubekommen", weiß Näßl. Und er ergänzt: "Wichtig sind wie immer die ersten Spiele der neuen Saison, die Vorbereitungspartien sind nicht wirklich aussagekräftig". Nach dem Auftaktmatch gegen den SV Baar, geht es am zweiten Spieltag gleich zum ersten echten Gradmesser nach Schiltberg.

SZ-Prognose

Der TSV Weilach setzt große Hoffnungen auf sein neues Trainerduo Groh/Tyroller, und das nicht zu Unrecht, die Qualität der beiden ist schließlich unumstritten. Zahlreiche Neuverpflichtungen und Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sorgen außerdem dafür, dass die Weilacher in der kommenden Saison auch quantitativ besser dastehen. Viel Zeit für die Integration der Neuzugänge wird dem Trainerduo aber sicherlich nicht gegeben, denn die Konkurrenz in der Liga ist stark. Die Verantwortlichen des TSV haben daher zurecht das durchaus realistische Saisonziel - ein Platz im oberen Tabellendrittel - ausgeben. Perspektivisch gesehen sollte in den nächsten Jahren aber dennoch die Rückkehr in die Kreisklasse in Angriff genommen werden. Für die kommende Spielzeit wäre dieses Ziel aber zu hochgegriffen.

SZ

Thomas Edlmann