Pfaffenhofen
VdK tatkräftiger Helfer bei sozialen Nöten

15.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:11 Uhr

Für langjährige Treue zum VdK wurden (von links) Josef Witzel (50 Jahre), Xaver Frank (60 Jahre), Michael Faltermeier (25 Jahre) und Anton Bricht (40 Jahre) ausgezeichnet.

Pfaffenhofen (eg) Bei der Jahresversammlung des VdK-Ortsverbandes Pfaffenhofen sind die Leistungen des Verbandes zur Sprache gekommen, die in Zeiten sozialer Not immer mehr – über 7200 Personen kamen im vergangenen Jahr zur Beratung – beansprucht werden.

Außerdem wurden langjährige Mitglieder geehrt und ebenso erstmals ehrenamtliche Mitarbeiter des VdK für ihren Einsatz ausgezeichnet.

Insgesamt 30 Mitglieder, die Stehberger namentlich erwähnte, sind seit der letzten Jahresversammlung verstorben, darunter das Gründungsmitglied Anton Stadlmeier und Bäckermeister German Treffer, dessen Typisierungsaktion der VdK unterstützt hatte. In kurzen Grußworten würdigten danach 2. Bürgermeister Albert Gürtner und stellvertretender Landrat Franz Rothmeier die Leistungen und die Bedeutung des VdK, der "in Zeiten größer werdender Not ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gemeinschaft" sei. Beide dankten Wilhelm Stehberger für seinen unermüdlichen Einsatz.

Der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden bestätigte die wichtige Rolle des VdK. Mehr als 7200 Personen kamen im vergangenen Jahr zur Beratung in die Geschäftsstelle; in vielen Fällen wurden Widersprüche gegen Bescheide eingelegt, oft erfolgreich, ebenso Klagen, in denen zum Beispiel über 79 000 Euro Rentennachzahlungen erstritten wurden.

Dass die Bedeutung des VdK anerkannt wird, zeigen die 130 Neumitglieder und der hohe Mitgliederstand im Ortsverband mit 1380 Mitgliedern. Als Wilhelm Stehberger vor zwölf Jahren den Ortsverband übernahm, waren es nur 500 Mitglieder. Er appellierte an die Mitglieder, sich für die Sammlung "Helft Wunden heilen" zur Verfügung zu stellen, um weiterhin vieles – 1500 Euro erhielten Bedürftige und Behinderte, 2000 Euro der Verein "Hilfe für das behinderte Kind" – unterstützen zu können.

Kreisgeschäftsführer Werner Böll ging in seinem Referat auf die Renten ein, bei denen heuer eine Nullrunde zu erwarten sei, erläuterte die Zusatzbeiträge der Krankenversicherungen, die von acht Kassen schon erhoben werden – "50 denken über eine Erhöhung nach" – und ging auf die Kosten für Medikamente ein: "34 Milliarden Euro müssen die Kassen dafür bezahlen!"

Die Pharmaindustrie verdiene sehr gut, aber ebenso der Staat, der bei Medikamenten 19 Prozent Mehrwertsteuer kassiert: "Auf Hundefutter und Blumen werden nur sieben Prozent verlangt!" Klar sprach sich Böll gegen die Kopfpauschale aus: "Sie ist unsozial. Gerecht ist: Wer mehr verdient, zahlt mehr." Weiter ging Böll noch auf die Hartz IV-Debatte, die Jobcenter und die Pflegeversicherung ein und verwies auf die Broschüre zur Patientenverfügung.

Kurz machte Eckhard Spach Werbung für das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung, das man ab Mai wieder in Pfaffenhofen ablegen könne. Die einzelnen Termine werden auf der Homepage des VdK und unter anderem im Pfaffenhofener Kurier bekannt gegeben.

In der Pause gab es einen Run auf die Broschüre zur Patientenverfügung und die wenigen noch freien Plätze bei den Reisen des VdK-Ortsverbands, und nachher wurden die Mitglieder geehrt, und zwar Michael Faltermeier für 25 Jahre, Anton Brich für 40 Jahre, Josef Witzel für 50 Jahre und Xaver Frank für 60 Jahre Mitgliedschaft. Erstmals gab es heuer auch eine Ehrung für ehrenamtliche Mitarbeiter, die eine Urkunde, unterzeichnet von Sozialministerin Christine Haderthauer, Ulrike Macher, der Präsidentin des VdK, und Landesgeschäftsführer Albrecht Engel erhielten. Dazu gehören Fritz Bingießer, Rosa Fuhrberg, Richard Gollmann, Hans-Joachim Jacoby und Hermann Körle.

Mit dem Dank an alle schloss Wilhelm Stehberger die harmonische Versammlung.