Vater des Schulmusiktags tritt ab

23.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:55 Uhr

Danke, Claus: Beifall gibt es zum Abschied für Claus Raumberger (2. v. r.), den Initiator des Schulmusiktags, auch von der Schulamtsdirektorin Rosemarie Kohnen (r.).

Rednitzhembach/Hilpoltstein (HK) Das erste Jubiläum ist bereits Geschichte: Zum 26. Mal hat der Schulmusiktag der Grund- und Hauptschulen auf Landkreisebene am Dienstagabend stattgefunden, Schauplatz des Geschehens war Rednitzhembach.

1000 Stühle hatten die Schüler der Volksschule Rednitzhembach in der neu gestalteten Mehrzweckhalle aufgestellt – und alle waren besetzt, rund 400 davon von den jungen Akteuren des Abends. Zugleich war der Schulmusiktag die Abschiedsvorstellung des Mitbegründers Claus Raumberger, der die Lehrerhaus-Musik zur instrumentalen Begleitung mitgebracht hatte. Viele Gäste wollten sich diesen letzten Auftritt nicht entgehen lassen und zugleich Dank und Anerkennung für Raumbergers Arbeit ausdrücken. Der Fachoberlehrer und Fachberater für Musik an den Schulämtern im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach geht in den Ruhestand.

In einer Powerpoint-Projektion stellte Petra Niedermeier Höhepunkte des musikalischen Schaffens von Claus Raumberger vor. Renate Raumberger, die Mitorganisatorin, führte in bewährter Weise durch das Programm. Für den schmissigen Auftakt sorgte denn auch die Lehrerhaus-Musik.

Raumberger zeigte mit seinem Schulchor, wie Blumen Rock n Roll tanzen können. Ein lustiges Loblied auf "die schönste Sau der Welt", nämlich das Stachelschwein, folgte. Dann wurde die Ballade von der Hexe Wackelzahn musikalisch erzählt. Bezogen auf diesen Abend schloss der Chor der Volksschule Rednitzhembach mit "Singt mit mir ein Dankeschön".

Studierende am Staatsinstitut Ansbach waren an der Grundschule Kupferplatte Roth und an der Anton-Seitz-Schule-Roth tätig gewesen. Sandra Šolaja führte vor, was sie und Katharina Brunner, Christiane Deck, Christian Prauschke und Julia Trummer einstudiert hatten: Geheimnisvolle Beckenschläge kündigten den Dracula-Rock der Klasse 3 b an. "Ku-Ku-Kupferplatte" war ein gereimtes Loblied auf die Schule. Im Kontrast dazu erteilte die Klasse 6 c einen beswingten Englischkurs: "One-Two-Three-Four-. . ."

Die "KaKuSi" (Kammersteiner Kuckucks Singers) unter der Leitung von Anna Rodamer hatten sich als vielstimmiger Chor ganz diesem Vogel verschrieben. Ein Jägersmann mit Flinte trat auf und erschoss den armen Vogel, der aber ums Jahr wieder da war. Der Kuckuck und der Esel waren zunächst auf traditionelle Weise zu hören, bevor die moderne Fassung Bewegung in den Saal brachte, denn alle waren zum Mitklatschen und -stampfen aufgefordert.

Die Schulband RoseS und die Tanzgruppe der Anton-Seitz-Schule steuerten die Popmusik zum Programm bei. Nach "Tik-Tok" interpretierten die sechs Sängerinnen mit "Mirror" einen Titel aus ihrer neuen CD, die nach einjähriger Proben- und Aufnahmearbeit in zwei Wochen erscheinen wird. "Don’t stop the music" hieß dann ihre mitreißend-rhythmische Empfehlung.

Michael Theiler forderte mit seinem Wendelsteiner Grundschulchor zum Einsteigen in die Arche ein, in der auch Platz für Hund und Katz war. Zusammen mit einer Rhythmusgruppe erklang ein Loblied auf die Schule, wobei auch hier intensive Stimmpflege zum Ausdruck kam.

"As time goes by – Wie die Zeit vergeht" intonierte die Lehrerhaus-Musik. 1985 hatten Claus Raumberger, Lorenz Winter und Helmut Lifka das "Volksliedersingen" erstmals veranstaltet. Später wurde daraus der Schulmusiktag, dessen Leitung Raumberger nach Lifkas frühem Tod übernahm. Seither haben 150 Chöre oder Gruppierungen mitgemacht. "Danke, Claus" war deshalb auf einem meterlangen Transparent zu lesen.

Der Rednitzhembacher Bürgermeister Jürgen Spahl dankte Raumberger für fast 40 Jahre Tätigkeit im Schuldienst und wies darauf hin, dass er als einziger Lehrer auf einem Bild in Rednitzhembach abgebildet sei, nämlich zusammen mit seinem Schulchor auf einer Wand der Volksschule, von Schülern gestaltet. Sichtlich gerührt, erzählte Claus Raumberger, dass ihm Aussagen von Kindern wie "Meine Oma war auch schon bei dir" den Abschied von der Schule etwas leichter machten.