Vallabh Patel in der Klinik gestorben

26.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr
Vallabh Patel −Foto: Rein

Neuburg (DK) Eine traurige Nachricht ging am Dienstag durch die Stadt: Vallabh Patel ist im Alter von 83 Jahren im Neuburger Krankenhaus gestorben. Ehefrau, Tochter und nahe Freunde waren bei ihm.

Neuburg verliert eine facettenreiche, lebensbejahende Persönlichkeit, die sich in vielerlei Belangen engagiert hat. Besonders in Erinnerung bleibt sein Einsatz für Arme in seinem Heimatland Indien. 45 Jahre lang operierte er dort kostenlos Patienten, die sich eine Behandlung nicht leisten konnten. Er unterstützte Kindergärten und Schulen in den Slums in Bhavnagar. Vallabh Patel gab damit zurück, was er zuhause als Schüler (Abitur mit 14), Student und Arzt an Ausbildung mitbekommen hatte. Er arbeitete als Facharzt für Chirurgie und Urologie im In- und Ausland, bis 1999 war er stellvertretender Chefarzt im Klinikum Ingolstadt. An der Uni Bonn hatte er promoviert.

„Das Glück liegt diesseits des Todes“, stellte er in einem Buch fest. Der Philosoph widmete sich der Natur und Fotomalerei, mit Freunden gründete er einen Lachclub, „um das Lachen als gesundes und befreiendes Element zu befördern.“ Die Ingolstädter und Neuburger SPD verliert mit ihm einen Aktivisten, der auf Demos ging und seine Meinung mutig vertrat. Das tat er ab 1996 auch 18 Jahre lang als Mitglied im Neuburger Stadtrat, ab 2002 als Kreisrat. Vallabh Patel trat entschieden gegen jede Form von Intoleranz und Rassismus auf. Er wünschte sich eine Ethik, die weltweit Frieden garantieren könnte. Mit Ehefrau Ute Patel-Mißfeldt baute er die Hutschau auf und nahm – prächtig gewandet – stets am Schlossfest teil.