Vachal: "Aktiv sein – und nicht nur dabei"

31.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:10 Uhr

Hans Vachal (links) stellte die Ziele der Bürger-Gemeinschaft Rohrbach für die nächste Legislaturperiode vor. - Foto: Ermert

Rohrbach (pat) Aller guten Dinge sind drei, sagt sich die Bürger-Gemeinschaft Rohrbach. In lockerer Runde erläuterte Hans Vachal, der "Kopf" der BGR, die Ziele für die anstehenden Kommunalwahlen.

Zum dritten Mal stellt sich die Gruppierung dem Votum der Wähler – und schickt dabei als einzige Liste in Rohrbach keinen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen.

Mit etwa 45 Gästen konnte die Bürger-Gemeinschaft zufrieden sein. "Wir haben mit weniger gerechnet, weil die vorherigen Veranstaltungen nicht gut besucht waren", gab sich Anton Moosmayr zufrieden. Die einzelnen Kandidaten stellten sich selbst vor; nicht im Block, vielmehr in loser Folge über den Abend verteilt – und der war nicht allzu lang.

Hans Vachal brachte die Wahlziele schnell auf den Punkt und beließ es bei einer kurzen Wahlbelehrung. "Wir wollen aktiv sein – und nicht nur dabei", sagte Vachal und versprach damit im Namen aller BGR-Kandidaten für den Fall der Wahl eine mutige Teilnahme an den Diskussionen im Gemeinderat. Die Liste umfasst sieben Frauen und weist ein Durchschnittsalter von nur 40 Jahren auf. Das Vereinsle

ben, soziale Aspekte, Kinder- und Jugendarbeit werden von der Gruppierung groß geschrieben, die sich als oberstes Credo die Bürgernähe gesetzt hat. "Unsere Rathauspolitik soll durchschaubar und nachvollziehbar bleiben". Ansonsten sollen alle künftigen Maßnahmen in erster Linie "sinnvoll, bedarfsgerecht, machbar und vor allem finanzierbar" sein. Hortplätze in Schulnähe, Krippenbetreuung – ein Kinderhaus für Rohrbach schwebt auch der Bürger-Gemeinschaft vor, die "gar nicht erst so tun will, als wäre bei der Jugendbetreuung alles in Ordnung", so Vachal. Hier seien Ideen gefragt, den Jugendtreff auszubauen und ihn sinnvoll mit weiteren Angeboten zu ergänzen. Gleiches gelte für die Seniorenarbeit.

Groß geschrieben wird bei der BGR das ehrenamtliche Engagement. Die Hauptschule wollen Vachal und seine Mitstreiter auf keinen Fall ausbluten lassen, sondern ihren Bestand durch Kooperationen mit Nachbargemeinden auf Dauer sichern. Beim Einheimischenmodell spricht sich die Gruppierung für ein deutliches Nachjustieren aus. "Singles und Alleinerziehende müssen den Familien gleichgestellt werden", forderte Anton Moosmayr bei seiner Vorstellung.

Während sich die BGR "keinem Radweg verschließen werde", so Vachal, widersprach er den Hoffnungen nach Ortsumfahrungen für Rohrbach oder Fahlenbach vehement: "Sie sind visionär. Wir haben im Vergleich zu anderen Orten viel zu wenig Verkehr dafür und es gibt keinen Handlungsbedarf." Auch ein zusätzlicher Autobahnanschluss liege in weiter Ferne. Wichtiger ist es der Gruppierung, Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Gemeinde zu schaffen. Auch das Kapital möchte Hans Vachal vermehrt in Rohrbach halten. "Zusätzliche Einkaufsmöglichkeiten sind erstrebenswert", hofft er, dass sich mehr Einzelhandel niederlässt. Bei der Forderung nach erneuerbaren Energien musste Vachal selbst schmunzeln. Schließlich widmet sich diesem Thema die komplette politische Konkurrenz. Einen Vorteil habe das aber auch, so Vachal. "Es wird kein Problem sein, in diesem Bereich einiges zu bewegen."

Über allen Vorhaben liege noch das Gebot einer vernünftigen Finanzplanung. "Wir haben viele kostenintensive Vorhaben umgesetzt", berichtete er davon, dass die Rücklagen schmelzen und die Spielräume enger werden würden. Die BGR möchte lieber länger, aber dafür gründlich planen – und auf diesem Weg Zweckbauten schaffen, um "unsere wunderschöne Gemeinde Rohrbach auch weiter lebens- und liebenswert zu erhalten."