Hagenhill
Urige Feier bis in die Morgenstunden

Musikkabarett beim bayerischen Abend in Hagenhill lockt um die 200 Besucher an

21.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr
Bereits zum dritten Male veranstaltete der örtliche Freizeit- und Kulturverein (FKV) Hagenhill unter Vorsitz von Peter Angerer und seinem Team einen Bayrischen Abend. −Foto: Waltinger, Frank, Altmannstein

Hagenhill (DK) Bereits zum dritten Mal hat der örtliche Freizeit- und Kulturverein (FKV) Hagenhill unter Vorsitz von Peter Angerer und seinem Team einen bayerischen Abend organisiert. Als Höhepunkt engagiert der Verein stets eine Spitzenband aus der Region.

Nach der Boazn Musi Saigon beim ersten bayerischen Abend und den Hundskrippln im vergangenen Jahr verpflichteten die Veranstalter heuer das Musikkabarett d’Göltnschmierer aus Hepberg mit ihrem Programm „Oiso“. Nachdem im vergangenen Jahr der Stadel brechend voll war, mussten sich der Freizeit- und Kulturvereins heuer mit etwa 200 Gästen zufriedengeben. „Es liegt wohl daran, dass sie in unserer Gegend nicht so bekannt sind“, vermuteten die Organisatoren über das diesjährige Unterhaltungsprogramm.

Bekannt hingegen sind d’Göltnschmierer in der Ingolstädter Kabarettszene und im dortigen Kleinkunstbereich. Auch auf mehrere Fernsehauftritte können sie zurückblicken, wie beim Musikantenstadel oder bei der „Tortenschlacht“ von Waltraud und Mariechen im Bayerischen Fernsehen. Die Formation, die ihre Lieder alle selbst schreibt und komponiert, gibt es bereits seit über 22 Jahren. „Im Winter fahren wir auf eine einsame Hütte und dann wird in vollen Zügen getextet“, verriet der Frontmann Roland Woitsch aus Hepberg.

Viele Gäste fragten sich, wo eigentlich der Name d’Göltnschmierer herkommt. Eine im Volksmund genannte Göltn ist ein Milcheimer, der beim Melken verwendet wird. In Hagenhill spielte die Gruppe in einer Vier-Mann-Besetzung mit Jürgen Wittmann auf dem Akkordeon, Manfred Pöschl auf der Tuba und den beiden Frontmännern Roland Woitsch und Thomas Krugsperger (Kruxi), die für Stimmung sorgten.

D’Göltnschmierer nahmen alles aufs Korn, was ihnen auf der Bühne unter die Augen kam. Ob das nun der Wirt vom Nachbardorf, die Olympiabedienung (welche nur alle vier Jahre kommt), das Vorstandsteam des Vereins oder ein nachlässiger Zuhörer im Publikum war. Auf die Gäste, die meinst in Dirndln und Lederhosen nach Hagenhill gekommen waren, wartete ein ganz besonderer Abend mit jeder Menge Gaudi, urbayerischen Traditionen wie den Watschntanz, Frotzeleien und jeder Menge feinster Gstanzln, in denen viele ihr Fett wegbekamen.

Bei dem Lied „Wos homma“ kamen Hagenhill und der Kulturverein textlich wieder ins Spiel. „Koan Container, a neis Feuerwehrauto, a Haufa Feld oba koan Bauplatz, an Stockweitschussweltmoasta, de größtn Smartphones oba koan Empfang“, stellten sie fest.

Bei ihren Lieder ging es um das süffige, g’schmackige, urig bayerische Bier, den vier Buama vom Land und um eine Liebeserklärung an den Leberkäs. Spätestens ab einem bayrischen Text zum Song der Beatles „Let it be“ gab es für das Publikum kein Halten mehr in der Festhalle. Begeisterter und langanhaltender Beifall belohnte die Musiker.

Mit der Teufelsgeige lief Kruxi fast bei jedem Lied zu Höchstform auf, mischte sich auf den Tischen unters Publikum und demonstrierte für die „Preißn“ zusammen mit Roland Woitsch einen Watschntanz in Zeitlupe. Ein besonderer Augenschmaus, der mit tosendem Applaus belohnt wurde.

Da Kruxi sein „Schepperl“, wie er es nannte, vergessen hatte, sprang er mit einem leeren Krug in der Hand von der Bühne und sammelte Kleingeld im Publikum für den Song „I hob koan Diridare“. Auch ein bayrischer Rapp durfte in ihrem Repertoire nicht fehlen. Ihre selbst gemachten Texte spiegelten die bayerische Gemütlichkeit, Witzigkeit und Nachdenklichkeit wieder.

Am Ende, nach über zwei Stunden Musikkabarett, ließ das Publikum die Multitalente aus Hepberg erst nach mehreren Zugaben von der Bühne gehen. Das Resümee der gekommenen Gäste war bei allen gleich: „Es war ein sehr lustiger und unvergesslicher Abend mit viel Witzen, spontanen Sprüchen, einigen g’scherten Liedern und ausgefallenen Gstanzln. Wer nicht dabei war, hat einiges versäumt“, war man sich einig und die Hagenhiller und ihre Besucher freuen sich schon jetzt auf den nächsten bayerischen Abend in Hagenhill im kommenden Jahr. Mal sehen, was sich der Freizeit- und Kulturverein 2018 für ein nächstes Highlight überlegt. An der Bar wurde noch bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.