Ingolstadt
Uraufführung einer unbekannten Mayr-Messe

14.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:44 Uhr

Ingolstadt (DK) Als musikalische Schatzgräber präsentieren sich wieder einmal die Verantwortlichen des Simon-Mayr-Chors: Aus dem Spätwerk des seinerzeit gefeierten Komponisten legen sie nunmehr erstmals die Missa e-Moll vor.

Das Werk entstand 1834, es zeigt Mayr im Zenit seines Schaffens und als einen Kirchenkomponisten, der nicht nur dem liturgischen Text farbig nachspürt, sondern auch den mitreißenden Schwung des versierten Opernmeisters einbringt. Mayr folgt bei seinen symphonischen Messvertonungen meist der Form einer mehrteiligen Missa concertata, rahmende Chorpartien wechseln mit virtuosen Arien. Den Vokalsolisten wird dabei häufig ein dialogisierendes Instrument beigestellt.

Weit mehr als ein Jahr wurde an der Sichtung des Materials und an der Edition der e-Moll-Messe aus teilweise kaum lesbaren Manuskripten ehrenamtlich gearbeitet. Alle Beteiligten stimmen abschließend dem Urteil des Münchner Musikwissenschaftlers Prof. Claus Bockmaier zu, der in seinem Beitrag über Mayrs späte Messvertonungen von einem späten "Gipfelwerk in der langen Gattungsgeschichte der messa concertata" spricht.

Mayr war stets bemüht, die besten Sänger Italiens für die Aufführung seiner Werke zu gewinnen - eine Verpflichtung und ein Ansporn auch für unsere Zeit: Am Sonntag, 23. Juni, singen ab 12 Uhr in der Asamkirche Dorota Szczepanska (Sopran), die schon mit dem London Symphony Orchestra arbeitete und an der Nationaloper Warschau gastierte. Markus Schäfer  (Tenor) zählt zu den gefragten lyrischen Tenören unserer Zeit, arbeitet mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Jos van Immerseel, Frans Brüggen, Paul McCreesh, Philippe Herreweghe, Kent Nagano und  Kirill Petrenko zusammen und wirkt als Professor an der Hochschule für Musik, Medien und Theater in Hannover. Thomas Stimmel (Bass) gilt als einer der überragenden Sänger seiner Generation: Der Schüler von Thomas Quasthoff ist längst ein gefragter Interpret, dessen Repertoire vom Barock bis zur Moderne reicht.

Karten unter www. konzerte-ingolstadt. de oder bei allen Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen wie der Tourist-Information, dem Ticket-Service im Westpark oder allen Donaukurier-Geschäftsstellen gesichert werden. Restkarten sind an der Tageskasse ab 11 Uhr erhältlich.