Uranbelastung deutlich unter dem Leitwert

19.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:40 Uhr

Pfaffenhofen (hai) Die Uranbelastung des Pfaffenhofener Trinkwassers liegt deutlich unter dem vom Umweltbundesamt empfohlenen Leitwert von 10 Mikrogramm pro Liter. Dies haben Untersuchungen ergeben, die von der Stadt Pfaffenhofen beim Synlab Umweltinstitut in Ingolstadt in Auftrag gegeben worden waren. Allerdings wird in einem Fall ein bei Mineralwasser für Babys festgesetzter Grenzwert geringfügig überschritten.

Im Zeitraum vom 6. bis 11. August hatten die Experten des Umweltinstitutes Proben an den fünf Trinkwasserbrunnen in Pfaffenhofen und im Ortsteil Tegernbach genommen. Am Kuglhof und beim Brunnen 1 im Stadtwald bei Sulzbach lag der festgestellte Urangehalt jeweils bei 1,0 Mikrogramm pro Liter. Beim Brunnen 2 in Sulzbach und beim Brunnen 1 im Ortsteil Tegernbach wurden jeweils 2 Mikrogramm gemessen. Lediglich beim zweiten Tegernbacher Brunnen lag die Uranbelastung des Wassers mit 3 Mikrogramm über dem Wert von 2 Mikrogramm, den der Gesetzgeber für Hersteller von Mineralwasser zwingend vorschreibt, wenn sie mit dem Hinweis werben wollen "zur Herstellung von Säuglingsnahrung geeignet".

Auf diese Vorschrift verweist auch die Umweltorganisation Foodwatch, die Anfang August mit ihren Untersuchungsergebnissen über teilweise extrem hohe Uranbelastungen von bis zu 39 Mikrogramm pro Liter in deutschen Trinkwasserversorgungsanlagen die Öffentlichkeit alarmiert hatte. Experten des Umweltbundesamtes gehen aber davon aus, dass das Trinkwasser auch für Säuglinge unbedenklich ist, wenn der jetzige Leitwert von 10 Mikrogramm Uran pro Liter künftig als verbindlicher Grenzwert gesetzlich festgeschrieben wird.

Der Pfaffenhofener Bürgermeister Thomas Herker äußerte sich in einer ersten Stellungnahme zufrieden über die jetzt vorliegenden Messergebnisse. Da Pfaffenhofen nicht in einem Gebiet mit einem hohen natürlichen Urananteil im Boden liegt, sei man schon vor der Untersuchung relativ optimistisch gewesen, dass das Trinkwasser nicht stark belastet sei. "Aber weil viele Bürger nach der Veröffentlichung von Foodwatch doch ziemlich beunruhigt waren, wollten wir mit der Untersuchung auf Nummer sicher gehen", so Herker.