Dietfurt
UPW/UFW will Satzung zur Ortsabrundung ändern

Reaktion auf den Mangel an Bauland - Fraktion besichtigt Grundstück am Balthasar-Werner-Weg

17.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr
Auf diesem Grundstück am Balthasar-Werner-Weg will eine junge Dietfurter Familie ein Haus bauen, aber die Ortsabrundungssatzung spricht dagegen. Nun hat sich die UPW/UFW-Fraktion bei einem Ortstermin mit dem Problem beschäftigt. −Foto: Uhl

Dietfurt (DK) Ein Bild von der schwierigen Situation am Balthasar-Werner-Weg hat sich die Fraktion der UPW/UFW bei einem gemeinsamen Ortstermin gemacht. Dort besteht der Wunsch einer jungen Dietfurter Familie, ihr eigenes Grundstück zu bebauen.

Dem Vorhaben steht jedoch die gültige Ortsabrundungssatzung entgegen, die eine Bebauung nur im Bereich der schon vorhandenen Gebäude zulässt. Das teilte die Gruppierung gestern in einer Presseerklärung mit.

 

Altbürgermeister Rupert Faltermeier berichtete demnach, dass diese Satzung vor fast 40 Jahren während seiner Amtszeit erlassen worden sei, um genau die gegenwärtig vorhandene Bebauung überhaupt erst zu ermöglichen. Stadtrat Johannes Seelus hatte entsprechendes Kartenmaterial mitgebracht. Damit konnte die UPW/UFW-Fraktion das Gelände nicht nur im Original, sondern auch auf den Plänen mit den entsprechenden Grundstücksgrenzen und der vorherrschenden Hochwasserfestsetzung betrachten. Die Fraktion war sich danach einig, dass es nach 40 Jahren an der Zeit sei, über eine neue Festsetzung der Ortsabrundung nachzudenken. Dies sollte umso mehr geschehen, weil sich eigentlich alle Fraktionen für mehr Bauplätze ausgesprochen haben und die Nachfrage nach Bauland in Dietfurt immens sei. Außerdem stünden bereits mehrere Gebäude außerhalb der jetzigen Ortsabrundung in diesem Teil von Dietfurt, hieß es weiter.

Innerhalb der Fraktion herrschte zudem Übereinstimmung, dass eine nun vorzunehmende Änderung der Satzung nicht nur für einen Baubewerber gemacht werden sollte. Vielmehr sollte die Erweiterung in maßvoller Weise weitere Flächen des Balthasar-Werner-Wegs einschließen. Die Ausdehnung sollte jedoch so gestaltet werden, dass der bebaubare Bereich hinter dem Kloster im Einklang mit der Natur und dem Landschaftsbild erfolge. Auch der festgelegte Hochwasserbereich müsse berücksichtigt werden.

Stadtrat Harald Uhl merkte an, dass naturnah angelegte Gärten gewiss auch für das Ökosystem in diesem Bereich kein Nachteil wären. Vom Wasserwirtschaftsamt läge bereits ein Schreiben vor, wonach die Hochwassersituation kein Hindernis darstelle, wenn entsprechende Retentionsflächen zur Verfügung gestellt würden.

Angesprochen wurden auch die teilweise relativ engen Zufahrtsstraßen in diesem Bereich. Die Stadträtin Anita Plankl berichtete, dass es viele Straßen in Dietfurt mit ähnlichen Beengungen gebe. Dies seien eben gewachsene Straßen. Das allein könne dem Vorhaben aber nicht entgegenstehen. Seelus erinnerte daran, dass man als Gemeinde verpflichtet sei, eine gesicherte Erschließung auch in Notfallsituationen zu gewährleisten.

Der Dritte Bürgermeister Bernd Mayr kündigte an, dass man von Seiten der UPW/UFW-Fraktion mit Nachdruck versuchen werde, einerseits die Aufhebung der bestehenden Ortsabrundungssatzung zu erreichen und andererseits im Einklang mit dem Ortsbild und der Natur eine überarbeitete Bauleitplanung festzulegen.