Schrobenhausen
Untersuchung im Lkw

Der mobile MRT vor dem Kreiskrankenhaus gehört bereits zum Alltag

12.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:35 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Seit gut zwei Wochen steht er nun vor den Pforten des Schrobenhausener Kreiskrankenhauses – der Mobile Magnetresonanztomograph (MRT). Wie berichtet, ist der MRT im Kreiskrankenhaus zurzeit defekt.

Er wird durch das Kompetenzzentrum für Radiologie und Nuklearmedizin boos-moog betrieben, das für die radiologische Versorgung der Krankenhauspatienten zuständig ist.

Inzwischen gehört der mobile MRT zur Routine für das Team um den Mediziner Boris Röhrl. „Bisher merken wir keine Beeinträchtigung“, kommentiert der Radiologe die Arbeit mit dem Ersatzgerät. Die Patienten werden in einem Gespräch auf die Untersuchungen vorbereitet – wie immer. Auch, dass diese in einem Lkw-Anhänger stattfindet, wird dabei offen angesprochen. Unbehagen würden nur wenige Patienten äußern. Im Gegenteil: „Ich habe eigentlich oft den Eindruck, dass die Menschen neugierig und interessiert sind“, sagt Röhrl in frohem Ton.

Im Anschluss an die Vorbesprechung geht es dann über den Hof in den Lkw mit dem MRT. Nicht selten komme es dabei zu lustigen Kommentaren seitens der Patienten, wie Monika May, Arzthelferin im Kompetenzentrum, mitbekommt. „Einer fragte mich neulich, wohin er denn mit dem Laster gebracht werde“, sagt sie mit einem Lächeln. Und ein anderer habe sich beim Weg aus der Praxis tatsächlich gefreut, dass es endlich mal wieder in den Biergarten gehe.

Dem war natürlich nicht so – es ging auch für diesen lebensfrohen Patienten zum mobilen MRT in den Lkw: „Dort gibt es eine Umkleide. Die Untersuchung läuft dann wie immer“, berichtet Röhrl. Im Gerät selbst merke man letztlich keinen Unterschied, da es technisch in weiten Teilen dem stationären Gerät der Praxis entspreche.

So weit so gut: Die Untersuchungen am Kreiskrankenhaus finden wie gewohnt statt und Probleme mit dem Ersatzgerät gibt es bisher keine. Wäre da nicht die Ungewissheit, was dem eigentlichen MRT nun fehlt und wann er wieder einsatzbereit sein wird. „Wir sind in Gesprächen mit dem Hersteller – auch Gutachter sind eingeschaltet“, so Röhrl. Zudem habe man bei In Med, dem Wartungspartner der Praxis, angefragt, ob es eine Bühne oder Ähnliches gebe, um den Einstieg in den Truck zu erleichtern. Klingt nach einem längeren Aufenthalt vor dem Kreiskrankenhaus – vor allem für den Fall, dass ein neues Gerät angeschafft werden müsste: „Ja, dann dauert es länger, da solche Maschinen speziell angefertigt werden – je nach Kundenwunsch“, bestätigt Röhrl.

Bis dahin trägt das Kompetenzzentrum die Kosten für den MRT im Hof. Auch die Reparatur des alten oder die Beschaffung eines neuen MRT müsste die Praxis tragen: „Es sind zwar erhebliche Einschnitte, aber die Praxis wird daran nicht sterben“, wie Röhrl beruhigt.