Pfaffenhofen
Unterstützung für Valjevo

Ein Hilfsgütertransport aus Pfaffenhofen soll nach Serbien aufbrechen

15.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:37 Uhr
Damit sie weiter gut gemeinsam lernen und basteln können, brauchen Grundschüler aus Valjevo neue Möbel und Bücher. Ende Februar schickt Pfaffenhofen einen Hilfstransport nach Serbien. −Foto: Vukotic

Pfaffenhofen (PK) Einen Sattelzug mit Hilfsgütern aus Pfaffenhofen planen die "Freunde von Valjevo" in der letzten Februarwoche in die serbische Stadt Valjevo zu bringen. Denn auch 20 Jahre nach dem Krieg, ist Serbien immer noch ein bitterarmes Land.

Bojana Vukotic, die dort an einer Grundschule Deutsch unterrichtet, und ihr Direktor hatten in einem Schreiben um Schulmöbel, Computer, Sportgeräte für den Turnsaal, Bücher und Zeitschriften für den Unterricht in Deutsch und Englisch gebeten.

Knapp 20 Jahre liegt der Krieg der Nato gegen die Bundesrepublik Jugoslawien zurück. Er begann am 24. März 1999 mit der massiven Bombardierung von Belgrad und weiterer serbischer Städte. Teile der Bevölkerung waren damals nicht damit einverstanden. In Pfaffenhofen erschien in unserer Zeitung ein Appell von über 100 Bürgern, die Bombardierungen zu beenden und zum Verhandlungstisch zurückzukehren. Unterschrieben war der Appell, der als einziger dieser Art in Deutschland die Unterschrift eines Ersten Bürgermeister trägt, von Hans Prechter, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Herber und weitere Stadträten wie Erika Thalmeier, Reinhard Haiplik und Roland Dörfler.

Wenige Monate nach Beendigung des Krieges, am 4. Oktober 1999, brach bereits der erste einer Reihe Hilfstransporte aus Pfaffenhofen mit Medikamenten, medizinischem Gerät, Lebensmitteln und Kleidung in eine stark bombardierte serbische Stadt, eben nach Valjevo, auf.

Einen solchen Transport stellen in diesen Tagen die "Freunde von Valjevo" erneut zusammen. Die Güter sind für verschiedene Einrichtungen, darunter für eine Grundschule in Valjevo mit 650 Kindern bestimmt. An dieser Schule unterrichtet Bojana Vukotic. Die junge Frau hatte sich nach einem einwöchigen Besuch mit einer Schülergruppe in Pfaffenhofen vor einigen Jahren entschlossen, Deutschlehrerin zu werden. In Serbien gehen alle Kinder acht Jahre gemeinsam in die Grundschule, danach erst folgen Gymnasium oder andere berufsorientierende Schulen. An ihrer heutigen Schule lernen die Kinder ab der 1. Klasse Englisch und ab der 5. Klasse Deutsch. Wichtiger Teil der Ladung werden neben neu gekauften Sportgeräten auch Schulmöbel sein, die die Grundschule Niederscheyern zur Verfügung gestellt hat.

Serbien hat sich vom Zerfall Jugoslawiens, langjährigen Wirtschaftsanktionen und dem Krieg 1999 bis heute nicht erholt. Das Land ist, sieht man von der neuen Oberschicht ab, bitter arm. Das Durchschnittsgehalt beträgt netto 390 Euro, der Großteil der Arbeiter bezieht allerdings nur das Mindesteinkommen von 215 Euro. Dementsprechend schwierig ist die Lage auch an den dortigen Schulen.

Wer den Transport unterstützen möchte, kann sich an Bernd Duschner, Telefon (0171) 3374658, wenden.