"Unterstützt alle im Ehrenamt"

08.09.2008 | Stand 03.12.2020, 5:37 Uhr

Zwölf Mitglieder der Feuerwehr Rasch wurden für ihre langjährige Treue geehrt. Der Vorsitzende Vitus Maier und Kommandant Michael Bauer zeichneten Josef Stiegler (43 Jahre), Franz Bruckmeier (48), Michael Benz (49), Engelbert Graf (49), Anton Benz (51), Konrad Schön (57), Georg Geitner (58), Vitus Schön (59), Willibald Wild (59), Georg Waldhier (59), Heinrich Bauer (60) und Josef Hotter (67) aus. - Foto: Kipfer

Rasch (DK) Das 110-jährige Bestehen der Feuerwehr im Breitenbrunner Ortsteil Rasch wurde im bescheidenen Rahmen gefeiert. Dabei wurden zwölf Mitglieder für langjährige Treue zur Wehr ausgezeichnet. Kreisbrandrat Günther Gruber hob die Bedeutung der Feuerwehr für die Gemeinschaft heraus.

Vor 110 Jahren, am 22. März 1898, war im Breitenbrunner Ortsteil Rasch eine freiwillige Feuerwehr gegründet worden. Nach einem Festgottesdienst, den Pfarrer Josef Zottmann in der Dorfkirche St. Vitus zelebrierte, trafen sich die Feuerwehrler mit den Dorfbewohnern, dem Patenverein aus Kemnathen und einer Reihe von Ehrengästen im neuen Rascher Feuerwehr-Dorf-Haus, um im bescheidenen Rahmen zu feiern.

Zwölf Mitglieder wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft bei dieser Gelegenheit mit Urkunden geehrt. Der Vorsitzende Vitus Maier erinnerte in seinem Rückblick daran, dass vor 110 Jahren 23 verantwortungsbewusste Bürger die Feuerwehr gegründet haben. Heute gehören der Wehr 108 Personen an.

Pfarrer Josef Zottmann habe im Festgottesdienst, daran erinnerte Maier, der Feuerwehr die gleichen Aufgaben als der Kirche bestätigt: "Das Gebot ist, dem Nächsten zu helfen."

Helfen musste die Feuerwehr schon in ihren ersten Jahren immer wieder, sei überliefert. Der damalige Bürgermeister Johann Schön war der erste Vorsitzende. Die 400 Reichsmark Startkapital mussten bei einer Bank aufgenommen werden. Bis 1933 sei nach den Aufzeichnungen der Feuerwehrdienst gewissenhaft und zuverlässig versehen worden. Danach gebe es keine Protokolle mehr. Erst 1946 habe es nach Ende des Krieges wieder eine Generalversammlung unter der Leitung des Kommandanten Johann Schön gegeben. Auch da seien die Protokolle bis 1967 sehr dürftig. In diesem Jahr wird der bisherige Vorsitzende Michael Huber, der 43 Jahre dieses Amt innehatte, von Ludwig Huber abgelöst.

Seit 1976 werde die Chronik der Wehr wieder äußerst sorgfältig geführt, freut sich Maier. Seither kümmert sich Heinrich Steiner um die Dokumentation. 1983 wurde das 85.Gründungsfest mit einer Fahnenweihe begangen; 80 Vereine haben seinerzeit am Festzug durch das herausgeputzte Dorf teilgenommen.

Im Jahr zuvor war unter Kommandant Andreas Steiner und dem Vorsitzendem Engelbert Graf, der insgesamt 23 Jahre Chef war, ein Feuerwehrhaus in Eigenleistung gebaut worden. Die Kosten hätten damals 8740 DM betragen. Die Materialkosten habe die Marktgemeinde übernommen.

Das 100. Gründungsfest wurde nach gründlicher Vorbereitung 1998 mit dem Patenverein Kemnathen und der Bevölkerung gefeiert. Angeführt von Maier seien beim Festzug über 100 Vereine durchs Dorf gezogen. Seitdem habe es eine große Veränderung für Rasch gegeben: Das einzige Gasthaus im Ort, das bisherige Vereinslokal, schloss. Jetzt wurde das Vorhaben, ein Dorf- und Feuerwehrhaus zu bauen, aufgegriffen und nach "vielen Irritationen", wie es hieß, konnte Ende Juli 2005 die Arbeit begonnen werden. Im August 2006 wurde Einweihung gefeiert. Nach dem staatlichen Zuschuss von 40 000 Euro und weiteren Zuschüssen – unter anderem von der Gemeinde – blieb der Feuerwehr Rasch eine Eigenbeteiligung von 16 000 Euro bei einer Gesamtsumme von 80 000 Euro zu schultern.

In ihren Grußworten würdigten sowohl Vize-Bürgermeister Willy Pollinger als auch Kreisbrandrat Günther Gruber die Leistungen der Wehr. Sie dankten für die Bereitschaft, für die Gemeinschaft da zu sein und zu helfen. Besonders wurde herausgestellt, dass das 110. Gründungsfest heuer "im bescheidenen Rahmen" im selbst gebauten Dorfhaus gefeiert werde.

"Unterstützt alle, die im Ehrenamt für euch tätig sind", bat Gruber. Gerade die Ortswehren seien unersetzlich und für die Gemeinschaft sehr wichtig. Die Rascher Buam sorgten für die musikalische Unterhaltung.