Riedenburg
Unterricht in der Busschule

"Das hat heute echt Spaß gemacht": Mädchenrealschule trainiert die Sicherheit an den Haltestellen

21.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:31 Uhr
Kathrin Götz

Riedenburg (DK) Die Busschule der Regionalbus Ostbayern GmbH und der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Kelheim hat Riedenburger Schülerinnen der fünften Jahrgangsstufe über die Gefahren im Bus und an den Haltestellen informiert. Beim Praxistraining sind alle mit Begeisterung dabei.

"Ich sehe Sophia ja gar nicht!" Anna sitzt auf dem Fahrersitz des Busses der Busschule und blickt durch die Windschutzscheibe hinaus. Sophia steht währenddessen draußen, direkt vor dem Bus. Für Anna ist sie aber vom Fahrersitz aus über das breite Armaturenbrett hinweg nicht zu sehen. Gemeinsam mit ihrer Schulklasse nehmen die beiden Mädchen an einem Verkehrssicherheitstraining teil, um etwas über das richtige Verhalten im Bus und an den Haltestellen sowie mögliche Gefahrenquellen zu lernen.

Das Sicherheitstraining wird seit 2007 jedes Jahr für die fünften Klassen der weiterführenden Schulen im Landkreis Kelheim sowie die siebte Klasse der Wirtschaftsschule Abensberg organisiert. Ausgearbeitet wurde das Sicherheitstraining von der Regionalbus Ostbayern (RBO) auf Anregung der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Kelheim (VLK). In Zusammenarbeit mit der Gebietsverkehrswacht Riedenburg und der Mädchenrealschule St. Anna wurde das Verkehrssicherheitstraining am Donnerstagvormittag auf dem Großparkplatz in Riedenburg gestartet. Am Montag folgt dann das Sicherheitstraining für die fünften Klassen der Johann-Simon-Mayr-Realschule.

Mit Hilfe eines Filmes wurden schon im Unterricht allgemeine Verhaltensregeln beim Busfahren und bestimmte Gefahrensituationen besprochen. Anhand praktischer Situationen soll das angeeignete Wissen im Praxistraining vertieft werden. Hierfür liegt neben dem Bus der Busschule ein großer Reifen bereit. Stefan Grüttner von der RBO, der zusammen mit seinem Kollegen Martin Grübl das Training leitet, hat ihn mitgebracht, um den Schülern das Gewicht eines Schulbusses zu demonstrieren und wie lang dadurch der Bremsweg des Fahrzeugs ist. "Versucht mal, den Reifen ein paar Meter zu bewegen und einmal umzudrehen." Mit diesen Worten weist Grüttner die Schüler an. Gemeinsam schleifen sie den Reifen einige Meter weit und stellen fest: "Uff, der ist ganz schön schwer."

Anschließend veranschaulicht Grüttner mit Hilfe von Pylonen, wie leicht Schüler an einer Bushaltestelle vom einfahrenden Bus erfasst werden können. Die Pylonen symbolisieren dabei Schüler am Straßenrand und an der Bushaltestelle. "Stellt euch nie auf die Straße vor der Bushaltestelle und drängelt nicht. Ihr seht ja, wie der Überhang vom Bus die Hütchen umfährt", warnt Grüttner.

Anschließend sucht sich jeder Schüler einen Platz im Bus. Martin Grübl erklärt, wo sich die Notausstiege befinden, und wie der Nothammer im Ernstfall zum Einschlagen der Fensterscheibe benutzt wird.

Am Ende des Sicherheitstrainings steht der Bremstest an. Hierfür stellt Grüttner einen mit Wasser gefüllten Kanister in den Mittelgang des Busses. Dieser soll ein frei stehendes Kind darstellen. Mit 25 Stundenkilometern fährt der Bus an und bremst plötzlich abrupt ab. Der Kanister fällt mit einem Knall um und rutscht im Gang des Busses weit nach vorne. "Immer gut festhalten im Bus", warnt Grüttner.

Die Kinder sind begeistert von diesem Praxistraining. "Das hat heute echt Spaß gemacht und wir haben viel gelernt. Vor allem, dass man nie in Panik geraten soll, wenn etwas passiert. Denn passieren kann immer etwas", erklärt eine Schülerin am Ende des Trainings gegenüber dem DONAUKURIER.
 

Kathrin Götz