Hilpoltstein
Unterricht im Container

Schüler der Realschule Hilpoltstein müssen im kommenden Jahr mit Lärm rechnen

11.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:41 Uhr

Letzte Vorbereitungen: An diesen Tischen im neuen Container in der Realschule werden künftig die Schüler unterrichtet. - Foto: Bader

Hilpoltstein (HK) Am heutigen Donnerstag starten im Landkreis Roth über 6000 Schüler in ein neues Schuljahr. Während die einen neu an eine Schule kommen und sich eingewöhnen müssen, werden andere mit Veränderungen konfrontiert. Wie an der Realschule Hilpoltstein, wo derzeit Bauarbeiten anlaufen.

Der Abrissbagger ist zu beginn der Woche noch dicht an der Ostseite der Hilpoltsteiner Realschule vorbeigerattert; Wand um Wand wurde eingerissen, Stahlbetonteile stürzten krachend zu Boden: Die Bauarbeiten an der Hilpoltsteiner Schule liefen auf Hochtouren. „Ja, im Moment ist es sehr laut, weil der alte Durchgang zum Ostbau abgerissen wird“, sagt Kurt Wink, der neue Rektor der Hilpoltsteiner Realschule. Doch die Abrissarbeiten, der lärmintensivste Teil, würde noch vor Schulbeginn beendet sein, versichert Wink, der zum Ende des abgelaufenen Schuljahrs Walter Stromsky abgelöst hat.

Heute starten die Schüler in ein neues Schuljahr. Sie werden, auch wenn der Abriss abgeschlossen ist, mit dem Lärm der Bauarbeiten zurechtkommen müssen, denn der Ostbau der Hilpoltsteiner Realschule wird komplett saniert. Damit nicht genug, die Schüler der fünften und sechsten Klassen müssen auf Container ausweichen. „Aber die sind absolut top ausgestattet, sie sind gedämmt und klimatisiert“, sagt Wink. „Außerdem sind die Container wirklich auf dem neuesten Stand, überall sind interaktive Tafeln – da würde ich mir fast wünschen, dass alle normalen Klassenzimmer so wären.“

Die Container stehen auf dem Hartplatz der Schule und sind mit wenigen Schritten erreichbar. „Es sind nur ein paar Sekunden mehr, die Lehrer und Schüler brauchen, um dort reinzukommen.“ Mit den Containern werden die zehn Klassenzimmer im Ostbau ersetzt, der jetzt entkernt wird. „Dadurch fehlen uns zwar keine Klassenzimmer, aber die beiden Physikräume“, sagt Wink. Jetzt sei das Organisationstalent der Lehrer gefragt. „Man kann auch in normalen Klassenzimmern Versuche durchführen, aber es ist halt mehr Arbeit.“

Klassenzimmer sind aber auch so schon knapp: „Wir haben zwei Werkräume zu Klassenzimmern gemacht und haben trotzdem noch zwei Wanderklassen, die immer in die gerade freien Räume müssen, wenn deren Schüler beispielsweise beim Sport sind“, sagt Wink. Doch das sei nicht durch die Sanierung bedingt. „Das war schon vorher so, da waren es sogar drei Wanderklassen.“

Mehr Zimmer wird es auch im sanierten Ostbau nicht geben. „Man geht davon aus, dass die Schülerzahlen künftig sinken und wir weniger Zimmer brauchen “, so Wink. Im neuen Schuljahr ist davon allerdings kaum etwas zu spüren: „1003 Schüler hatten wir im Vorjahr, jetzt werden es 985 Schüler sein.“ Die Zahl der Klassen bleibt dadurch gleich. „28 Schüler sitzen dann in jeder Klasse.“

Erst im Herbst 2014 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Auch wenn es dann nicht mehr Klassenzimmer gibt, „haben wir dann zumindest eine deutlich größere Aula“. Bis dahin werden Lehrer und Schüler also mit dem Lärm leben müssen. „Aber wir legen große Prüfungen so, dass die Schüler nicht gestört werden oder stoppen auch mal die Arbeiten“, verspricht Wink. „Nur wenn mal eine Ex geschrieben wird, müssen sie damit zurechtkommen.“