Unsanft gestoppt

ERC Ingolstadt unterliegt im ersten Play-off-Viertelfinale bei den Krefeld Pinguinen mit 1:3

20.03.2013 | Stand 03.12.2020, 0:21 Uhr
Endstation: Krefelds Steve Hanusch stoppt ERC-Stürmer Robert Sabolic an der Bande. Im ersten Play-off-Spiel zwischen Panthern und Pinguinen ging es mächtig rund. −Foto: Revierfoto

Krefeld (DK) Das Play-off-Viertelfinale zwischen den Krefeld Pinguinen und dem ERC Ingolstadt averspricht der erwartete Krimi zu werden. Beim 3:1 (2:1, 0:0, 1:0)-Sieg der Gastgeber gestern Abend im Königpalast ging es schon richtig zur Sache. Krefeld führt jetzt mit 1:0 in der Best-of-Seven-Serie.

„Man hat gespürt, dass wir zehn Tage kein Spiel hatten und waren manchmal etwas schlampig“, sagte ERC-Trainer Rick Nasheim, während sein Krefelder Kollege Rick Adduono ein „typisches Play-off-Spiel“ gesehen hatte. Die Pinguine zogen alle Register. Und zwar schon vor Spielbeginn. Bei Schneeregen und Kälte sorgten sie im mit 6528 Zuschauern gefüllten Königpalast für Kuschelatmosphäre. Cheerleader tanzten auf dem Eis, ein zehnjähriges Geburtstagskind durfte an den Titelgewinn 2003 erinnern und der Kinderchor St. Anna sang die Vereinshymne, das Pinguin-Lied und trieb den KEV-Anhängern Tränen der Rührung in die Augen.

Erst mit achteinhalb Minuten Verspätung folgte das Eröffnungsbully – dann jedoch war es mit dem Schmusekurs schnell vorbei. Schon nach 2:46 Minuten gerieten Derek Dinger und Martin Schymainski aneinander und gaben einen Vorgeschmack auf das Kommende. Beide wanderten auf die Strafbank, und Michel Periard brachte die Panther nach einem Solo mit einem abgefälschten Glückstreffer in Führung (4. Minute).

Anschließend mussten mit Tim Hambly und John Laliberte nacheinander zwei Ingolstädter auf die Sünderbank. Die Pinguine nutzten die nummerische Überlegenheit jedes Mal aus. Zunächst erzielte KEV-Kapitän Herberts Vasiljevs den Ausgleich (8.), und wenig später schlug Joshua Meyers Distanzschuss hinter dem machtlosen ERC-Goalie Ian Gordon ein (10.) – 2:1 für die Gastgeber, die einmal mehr die Schwäche der Panther im Penaltykilling aufdeckten. „Der Knackpunkt waren die zwei Tore in Unterzahl“, sagte ERC-Stürmer Patrick Hager.

Danach war das Spiel erst einmal beendet. Denn es flogen nur noch die Fäuste. Höhepunkt nach einigen Rangeleien und härteren Auseinandersetzungen war ein Faustkampf von Craig Weller, der es mit Francois Methot und Mark Voakes gleich mit zwei Gegnern aufnahm. Weller und Methot mussten mit Spieldauerdisziplinarstrafen vom Eis. „Es wurde viel provoziert, aber wir haben uns nichts gefallen lassen“, meinte Hager.

Nach 47 Minuten Spielzeit und einem Strafzeitenkonto von 43 zu 49 durften beide Teams in die Kabinen und sich abkühlen. Sicher tat auch ERC-Sportdirektor Jim Boni, der das Treiben auf dem Eis zwischen den Spielerbänken verfolgte, und KEV-Trainer Adduono die Pause gut – auch sie waren während der ersten 20 Minuten immer wieder verbal aufeinander losgegangen. Offenbar hatten die Akteure aber ihre Aggressionen abgebaut und während der Unterbrechung ihre Emotionen abgekühlt.

Denn nach Wiederbeginn wurde wieder Eishockey gespielt. Dann kam auch Thomas Greilinger wieder zum Zug, der im ersten Drittel weitgehend geschont wurde. Trotzdem fehlte den Panthern der Spielfluss. Immer wieder brachte ein Krefelder den Schläger dazwischen, der Puck versprang oder den Pässen fehlte das richtige Timing. Auch bei ihren wenigen Powerplay-Situationen blieben Chancen Mangelware. Nur Motzko, Likens und der enorm rackernde Laliberte kamen zu gefährlichen Aktionen.

Im Schlussdrittel lief die Scheibe bei den Gästen dann besser und etwa 30 mitgereiste ERC-Fans schöpften Hoffnung. Aber trotz aller Bemühungen blieb das Schussglück weiter aus. Vielmehr traf Daniel Pietta bei einem Break das Gestänge (45.), ehe erneut Vasiljevs in der 48. Minute auf 3:1 erhöhte und für die Entscheidung sorgte. Bereits morgen um 19.30 Uhr folgt in der Saturn-Arena das zweite Aufeinandertreffen. „Wir müssen die Zweikämpfe körperbetonter führen“ sagte Nasheim.

Die Aufstellungen

Krefeld: Langkow – Meyers, Sonnenburg; Robar, Hanusch; Pavlikovsky, Akdag – Blank, Driendl, Vasiljevs; Clark, Voakes, Methot, Kurka, Pietta, Verwey; Ostwald, Kretschmann, Schymainski, Klöpper.

ERC: Gordon – Likens, Periard; Ficenec, Hambly; Weller, Heid – Oblinger, Hahn, Laliberte; Motzko, Hager, Barta; Greilinger, Ross, Sabolic; Dinger, Sparre, Boucher.

Tore

0:1 Periard (3:59), 1:1 Vasiljevs (7:27), 2:1 Meyers (9:58), 3:1 Vasiljevs (47:33).

Zuschauer

6528

Schiedsrichter

Bauer/Schimm (Nürnberg/Waldkraiburg)

Strafminuten


Krefeld: 49
Ingolstadt: 57