Kösching
"Uns stinkt's!" sucht freiwillige Melder

Häufung der Geruchsbelästigungen durch Gunvor und TAL ruft Bürgeraktion auf den Plan

07.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:26 Uhr

Kösching (blr) Zur Informationsveranstaltung der Bürgeraktion "Uns stinkt's.

" fanden sich im Gasthaus Amberger in Kösching vor Kurzem 17 interessierte Bürgerinnen und Bürger ein. Unter der Leitung von Joachim Siebler und Jochen Semle fand ein reger Austausch statt. Das Bündnis hat sich zusammengefunden wegen der Häufung der Geruchsbelästigungen durch die ortsansässige Gunvor-Raffinerie und das TAL-Öllager. Die Aktion will vorrangig ein gutes nachbarschaftliches Auskommen mit weniger Geruchsbelästigungen erreichen.

Die Sprecher der Aktion betonten, dass das Ziel die Minimierung der Geruchsbelästigung durch den Einsatz von moderner Technik sei. Technisch sei eine Reduzierung der Geruchsbelästigungen wohl möglich, doch die Unternehmen wollten hier anscheinend nicht die erforderlichen finanziellen Mittel investieren. "Wir sind nicht gegen die beiden Unternehmen", so Siebler. Diese würden als wichtige Betriebe für die jeweiligen Gemeinden gesehen. Auch wisse die Aktion deren Bedeutung als wichtige Arbeitgeber in der Region sehr wohl richtig einzuschätzen.

Das Ziel dieses Treffens war die Schaffung einer Meldeliste mit freiwilligen Meldern. Diese sollen an ihrem jeweiligen Standort Aufzeichnungen über die Geruchsbelästigungen führen. Anschließend will die Aktion die gesammelten Meldungen zentral und in anonymisierter Weise in regelmäßigen Abständen auswerten. "Wir wollen mit diesen gesammelten Informationen gemeinsam gegenüber der Raffinerie und TAL sowie den Behörden auftreten", so Siebler weiter.

In die Meldeliste der freiwilligen Geruchsmelder haben sich laut Semle bereits 40 interessierte Bürgerinnen und Bürger eingetragen. Im nächsten Schritt steht die Organisation des Meldewegs an. Im Anschluss wird ein sogenannter Probelauf durchgeführt. Als Ziel haben sich die Organisatoren gesetzt, dass das Meldeverfahren ab Juni ordnungsgemäß laufen kann.

Die ehemalige Bundestagsabgeordnete Eva Bulling-Schröter forderte die Politiker in der Region Ingolstadt auf, endlich einen Luftreinhalteplan für die Region aufzustellen. Alexandra und Manfred Hofbauer aus Kösching berichteten von ihren bisherigen Erfahrungen gegen die Geruchsbelästigungen. Das Fazit: Als Einzelpersonen erreicht man relativ wenig gegen die beiden Unternehmen und auch gegenüber den Behörden steht man auf verlorenem Posten.

Wer sich an der Bürgeraktion aktiv engagieren möchte oder ein Geruchsmelder werden will, kann sich an Joachim Siebler unter Telefonnummer (0841) 97929671 oder E-Mail jo. siebler@gruene-ingolstadt. de wenden. Das nächste Treffen der Aktion "Uns stinkt's. " findet am morgigen Mittwoch um 19 Uhr im Kastaniengarten in Oberhaunstadt statt. Dazu sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.