Unnötige Streitigkeiten

Kommentar

04.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:35 Uhr

Es war der große Durchbruch, begleitet von jeder Menge Hoffnung, dass die globale Klimakatastrophe noch abgewendet werden kann. Der Weltklimavertrag von Weihnachten 2015 muss jetzt rasch mit Leben gefüllt werden. Wer die einzelnen Aktionspläne sichtet, wird aber schnell zum Ergebnis kommen, dass deren Umsetzung nicht ausreichen wird, um die Erderwärmung in diesem Jahrhundert auf unter zwei Grad zu begrenzen.

Das internationale Umweltministertreffen in Berlin ruft dies noch einmal in Erinnerung. Dabei zeigt dieser Sommer in Mitteleuropa, wie groß der Handlungsbedarf ist. Starkregen, Unwetter, Überflutungen - wer angesichts einer solchen Häufung extremer Wetterlagen noch an Zufall glaubt, irrt.

Dabei könnte der Umbau unserer Industriegesellschaft zu einer Chance werden und den Export grüner Technologien weiter ankurbeln - vor allem in Deutschland. Doch bei ihrem eigenen Klimaschutz-Aktionsplan ist die Bundesregierung gerade dabei, sich zu verzetteln. Sie hält sich mit unnötigem Streit darüber auf, ob der Fleischkonsum dem Klima zuliebe reduziert werden soll, und versäumt es, einen konkreten Fahrplan zu formulieren.