Irsching
Unglücksreaktor ist ausgebaut

Der wahrscheinliche Verursacher der Bayernoil-Explosion wird nun untersucht

11.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:37 Uhr

Dieser Reaktor, der wahrscheinlich Schuld an der Explosion bei Bayernoil ist, wurde am Donnerstag ausgebaut. Ein Kran hob ihn heraus. Die Folie deckt den Riss ab, durch den Gas entwich. - Foto: Bayernoil

Irsching (DK) Lange hat es gedauert, doch jetzt ist der Reaktor, also das Bauteil der Bayern-oil-Anlage, das für die verheerende Explosion am 1. September des vergangenen Jahres verantwortlich gemacht wird, ausgebaut. Nun wird er nach Berlin zur Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) transportiert.

Der Unglücksreaktor hing am Donnerstag an einem Riesenkran. Der Riss, durch den der Stoff entwichen sein soll, was Sekunden später zur Explosion führte, war beim Abbau partiell mit einer weißen Folie bedeckt. Diese deckte den Riss ab. Stunden nach dem Abbau des ersten Bauteils wurde ein weiterer, baugleicher Behälter entfernt. Doch ein Riss war nur am ersten Bauteil gefunden worden. en worden. Endgültig bestätigt ist die Ursache des Unglücks – trotz der vieler Untersuchungen im eingebauten Zustand im Bayernoil-Betriebsteil Vohburg – noch nicht. Offizielle Stellen sprechen immer noch von „vermuteter Ursache“. Doch nach den bisherigen Untersuchungen der Ermittlungsbehörden ist dieser Riss „mit größter Wahrscheinlichkeit“ die Unglücksursache.

Viele Untersuchungen an der Unglücksstelle waren von der BAM veranlasst worden. So verzögerte sich auch der Abtransport nach Berlin. Im Rahmen der Bergung des Behälters mussten die Experten auch immer die Statik im Auge behalten. In die Arbeiten eingebunden waren bisher neben der Polizei auch das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft. In Berlin werden nun Riss und Behälter materialtechnisch untersucht. Auf ein Ergebnis warten nicht nur die Bayernoil-Geschäftsführer Michael Raue und Karl Strummer. Raue versprach aber, umgehend an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn sich das BAM erklärt hat. Bei der Explosion am ersten September-Samstag des vergangenen Jahres um kurz nach 5 Uhr waren wie mehrfach im DK berichtet Schäden – vor allem auf dem Betriebsgelände, aber auch an vielen privaten Gebäuden – in dreistelliger Millionenhöhe entstanden.
 

Revision ab kommender Woche

Irsching (DK) Die Stillstands-aktivitäten mit Anlagenrevision für einen Teil der Prozessanlagen im Vohburger Betriebsteil der Bayernoil-Raffineriegesellschaft beginnen am kommenden Montag, 14. Januar. Das Unternehmen hat die geplanten Aktivitäten so vorbereitet, dass die Nachbarn so gering wie möglich belastet werden. Während der Vorbereitungen für die Revisionsarbeiten  kann es jedoch zu sichtbaren Fackeltätigkeiten sowie zu Geräuschentwicklungen und Geruchsemissionen kommen. Während des Stillstandes werden, so eine Mitteilung von Bayernoil,  in den außer Betrieb befindlichen  Anlagen TÜV-Prüfungen durchgeführt. Außerdem stehen Reinigungs- und Wartungsarbeiten sowie Katalysatorwechsel auf dem Programm. Der Anlagenstillstand ist in mehrere Phasen aufgeteilt und wird mehrere Wochen dauern. 

 

Oliver Konze