Augsburg
Unglückliche Generalprobe

Wegen Verletzungen seiner Partner muss Beachvolleyballer Huber zwei Vorbereitungsturniere abbrechen

12.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:30 Uhr
Musste zweimal aufgeben: Der Ingolstädter Beachvolleyballer Kim Huber brach wegen Krankheit beziehungsweise Verletzung seiner Partner die Turniere in Planegg und Augsburg vorzeitig ab. −Foto: Bösl

Augsburg/Planegg - Bei den letzten beiden Wettkämpfen vor der deutschen U20-Meisterschaft im Beachvolleyball hat der Ingolstädter Kim Huber das Turnier jeweils vorzeitig abgebrochen.

 

Grund waren eine Verletzung beziehungsweise eine Krankheit seiner Partner.

Ursprünglich war der Fahrplan schön zurechtgelegt. Nach seinem Sieg beim Bayern-Cup-Turnier am Ingolstädter Baggersee mit seinem Partner Tobias Besenböck wollten der 18-jährige Huber und Besenböck das BVV-Beach-Cup+-Turnier am Samstag in Planegg und den BVV-Beach-Masters-Wettkampf am Sonntag in Augsburg nutzen, um sich für die deutsche U20-Meisterschaft einzuspielen.

Der Plan schien anfangs auch aufzugehen. In Planegg gewannen der frühere Volleyballer des MTV Ingolstadt Huber, der aktuell in der 3. Liga beim TSV Niederviehbach spielt, und Besenböck vom ASV Dachau alle drei Vorrundenspiele mit 2:0. Gegen Johannes Kessler (TSV Herrsching) und Christoph Mattes (VC DJK München-Ost-Herrsching) wurden die Sätze 15:8 und 15:10 gewonnen, gegen Luca Russelmann und Samuel Sadorf (beide ASV Dachau) 22:20 und 15:12 und gegen Jonas Wagner (TSV Weißenhorn) und Mike Weißmann (kein Verein) 15:9 und 16:14.

"Das Problem war aber, dass sich Tobi in der Früh nicht gut gefühlt hat", sagt Huber, "dann kamen ein paar Sachen zusammen. " Als Blockspieler muss Besenböck ohnehin viel Laufarbeit am Netz verrichten, zusätzlich spielten die Teams bevorzugt über ihn - bei knackigen 34 Grad Celsius, wenig Schatten und keinen Duschen nicht die besten Voraussetzungen, wenn man nicht mit dem optimalen Körpergefühl in den Tag geht. "Nach der Gruppenphase konnte sich Tobi kaum noch auf den Beinen halten", sagt Huber. "Wir haben dann gesagt, dass wir schauen, wie lange es geht, und lieber abbrechen, bevor er sich schlimmer verletzt. "

Den ersten Satz im Halbfinale gegen Daniel Müller und Eric Paduretu (beide TSV Unterhaching) gewannen Huber und Besenböck noch souverän mit 15:11, doch dann wurde Besenböcks Schwindel schlimmer - und die folgenden beiden Sätze gingen mit 10:15 und 11:15 verloren. Zum Spiel um Platz drei traten die beiden nicht mehr an. "Natürlich ist es ärgerlich, das Turnier abzubrechen", sagt Huber vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass Russelmann/Sadorf, die in der Gruppenphase besiegt wurden, im Finale 2:0 gewannen. Der Titel wäre im Vollbesitz der Kräfte drin gewesen, "aber wir wollten auf Nummer sicher gehen, sonst hätten wir uns noch mehr geärgert", sagt Huber.

Damit war aber auch klar, am folgenden Tag in Augsburg konnte Besenböck nicht auflaufen. Also musste Huber am Samstagabend viel telefonieren, um einen neuen Partner zu finden und beim Bayerischen Volleyball-Verband (BVV) den Wechsel zu melden. Glücklicherweise war Hubers Kumpel Moritz Zeitler in der Gegend. Zeitler spielt beim TV/DJK Hammelburg in der 2. Liga Volleyball, kommt aber aus Neuburg. "Moritz hatte voll Bock zu spielen", erzählt Huber.

Da die Freunde zwar häufiger in Ingolstadt gemeinsam trainiert hatten, auf Turnieren aber noch zusammengespielt haben, konzentrierten sich die beiden vor Turnierbeginn darauf, "drei, vier wichtige Dinge durchzusprechen", wie der Ingolstädter sagt. "Wir haben ein bisschen gebraucht, um uns zu finden, hatten am Anfang ein bisschen Probleme, dann hat es aber ganz gut geklappt. "

Gegen Stefan Erhardt und Matthias Kaiser (beide TSV Friedberg) gewannen Huber/Zeitler 2:0 (16:14/15:9), gegen Daniel Lottes (MTV München) und Daniel Müller (TSV Unterhaching) mussten sie aber eine 0:2 (11:15/15:17)-Niederlage hinnehmen. Das abschließende Gruppenspiel gegen Christian Hurler und Jochen Schmidrkal (beide DJK Augsburg Hochzoll) wurde wieder 2:0 (15:13/15:8) gewonnen.

Doch vor dem letzten Gruppenspiel spürte Zeitler ein Zwicken in der Leiste und konnte nicht springen und kaum laufen. Das ist ähnlich vorteilhaft wie Schwindel bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius. Das Viertelfinale mussten Huber und Zeitler deswegen aufgeben. "Moritz hatte starke Schmerzen, deshalb haben wir lieber aufgehört, bevor er sich verletzt", sagt der 18-jährige Huber.

Alles in allem ein unglückliches Wochenende für den Ingolstädter, der mit seinem persönlichen Spiel recht zufrieden war. "Ich habe ganz gut gespielt, aber es war nicht die allerbeste Leistung", sagte Huber. "Ich habe versucht, meine angeschlagenen Partner so gut es geht zu unterstützen. " Dass wohl mehr für die Qualifikation zur bayerischen Meisterschaft erforderliche Ranglistenpunkte für Huber und Besenböck möglich gewesen wären, ist dabei aber kein Problem. "Wir haben in den vergangenen Wochen gut abgeschnitten und können uns das leisten", sagt Huber.

Der Blick geht ohnehin klar Richtung deutsche U20-Meisterschaft vom 21. bis 23. August in Gera (Thüringen). Deswegen begann die Woche auch mit besseren Nachrichten als das Wochenende. Hubers Partner Besenböck ist wieder fit, konnte diese Woche individuell trainieren - von Donnerstag bis Sonntag absolvieren die beiden dann ein Trainingslager in Ingolstadt mit einigen Testspielen. In Gera wollen Huber und Besenböck dann "oben mitspielen", wie der Ingolstädter sagt. Aber eigentlich schielen sie auf den Titel. Letztes Jahr wurde Huber bei der deutschen U19-Meisterschaft mit Partner Maxi Urban Zweiter. "Mit Tobi bin ich im Team sogar einen Tick besser aufgestellt. "

DK

Christian Missy