Thalmässing
Unglaubliche eineinhalb Stunden

Der Thalmässinger Zauberer Sebastian Lehmeier stellt seine erste eigene Galashow auf die Beine

03.01.2018 | Stand 02.12.2020, 17:00 Uhr
Lässt sich nicht in die Karten schauen: Der Zauberkünstler Sebastian Lehmeier aus Thalmässing plant im März eine eigene Galashow. −Foto: Lehmeier

Thalmässing (HK) Dass Sebastian Lehmeier regelmäßig auf einer Bühne stehen würde, "war nicht geplant". Einen Satz vor Publikum sagen, "das war früher das Allerschlimmste für mich". Durch das Zaubern hat sich das geändert. Nun plant der 26-Jährige seine erste eigene Galashow am 16. März.

Um die "unglaubliche Wirklichkeit", wie sich das Programm nennt, zu demonstrieren, braucht Sebastian Lehmeier nur Golfbälle. Sie erscheinen aus dem Nichts und verschwinden wieder, tauchen an unmöglichen Stellen wieder auf. Wie geht das? "Gut geht das", antwortet der Thalmässinger auf diese Zuschauerfrage meistens, denn ein wahrer Zauberer verrät seine Tricks nie. Klar ist, dass der Trick mit Manipulation und Fingerfertigkeit zu tun hat. Doch nicht nur damit wird Sebastian Lehmeier seine Zuschauer in der Galashow eineinhalb Stunden unterhalten, es werden Gegenstände anfangen zu schweben, ein Puzzle für Erstaunen sorgen und er wird Gedanken lesen.

Der Erfolgsdruck ist bei einer eigenen Galashow ungleich größer. "Normalerweise buchen mich die Leute ja, jetzt ist es genau anders herum", sagt der Zauberkünstler, nun möchte er, dass die Zuschauer zu ihm kommen. "Darin liegt aber auch der Reiz." Er hat sich langsam rangetastet, eine Show in Heideck mitgestaltet, nun will er es selber wissen.

40 bis 50 Minuten dauern seine Auftritte normalerweise, meist steht er bei Hochzeiten, Geburtstagen oder Firmenevents auf der Bühne. "Ich schneide das dann auf die Leute zu, das ist mir wichtig." Das kommt gut an, besonders, wenn etwa das Brautpaar vorher nichts weiß und mit der Show überrascht wird. Manchmal wird er aber auch selbst überrumpelt: Sebastian Lehmeier erinnert sich an einen Mann, der sich bei einer Messe bei ihm beschwerte, sein Kind habe schon länger auf einen Luftballon gewartet als andere. "Später war er auch in der Show und ich habe ihn als Assistent nach vorne gebeten, um ein Seil zu zerschneiden." Doch der Zuschauer kam nicht allein. "Er hatte seine Fingerpuppe dabei, mit der er gesprochen hat. Er hat sogar gefragt, ob sie sich beim Trick verletzen kann." Während sich andere Leute das Lachen angesichts des Mannes, der mit erhobenen Zeigefinger, auf dem die Puppe thronte, auf die Bühne kam, nicht verkneifen konnten, "musste ich ja ruhig bleiben. Aber ich war geplättet".

Die Interaktion mit dem Publikum macht Sebastian Lehmeier Spaß. Zudem kümmert er sich um den magischen Nachwuchs, indem er Zauberkurse für Kinder gibt, beispielsweise im Rahmen der SpiKi-Ferienakademie der Stadt Nürnberg, außerdem schult er Jugendleiter. Er selbst war in der neunten Klasse, als ihnen ihr Lehrer Wolfgang Modler an der Realschule Hilpoltstein einen einfachen Kartentrick zeigte. Der Schüler war fasziniert und machte weiter. "Dann habe ich Unterricht bei Karl Brunner genommen." Heute tritt der Thalmässinger in die Fußstapfen seines Lehrers - wie er führt er seine Illusionen beim Burgfest vor. Wenige Jahre später legte er die Zauberprüfung beim Magischen Zirkel von Deutschland ab und trat den Wendelsteiner Zaubergeistern bei. An seinen ersten Auftritt kann sich Sebastian Lehmeier auch noch erinnern: Im Kindergarten Regenbogen ließ er das erste Mal Gegenstände verschwinden und wieder auftauchen.

Heute begleitet ihn die Zauberei auf Schritt und Tritt. "Als ich 18 oder 19 Jahre alt war, hat das niemanden interessiert." Mittlerweile wird er bei Partys aufgefordert, Tricks vorzuführen. "Da kommt der Zauberer", heißt es dann und der hat tatsächlich auch immer Requisiten dabei. "Ich habe meine Bachelorarbeit bei einer Firma geschrieben, da musste ich jede Woche am Anfang der Teamrunde einen neuen Trick vorführen."

Zwei für seine Zuschauer noch unbekannte Programmpunkte soll es bei der Gala geben: Das magische Puzzle und das Gedankenlesen. Drei Personen müssen ein Bild malen, dürfen dem Zauberer aber nicht verraten, wer welches angefertigt hat. Das "Puzzle des Lebens", das Sebastian Lehmeier gemeinsam mit einem Schreiner gebastelt hat, ist dagegen wieder im Bereich Illusion zu Hause. "Ich habe die ursprüngliche Idee etwas weiterentwickelt", sagt der Wirtschaftsingenieur und nimmt die verschiedenen, unterschiedlich großen Teile auseinander. Zusammengesetzt füllen die den gesamten Rahmen aus. Diesen nimmt der Zauberer nun ab und bringt die Puzzles durcheinander. Nach und nach setzt er zwei teile dazu, setzt es neu zusammen - wie zuvor ergibt es ein Rechteck. Der Rahmen aber lässt den Betrachter an seinem Verstand zweifeln: Er passt perfekt, obwohl zwei Teile hinzugekommen sind.

Staunen, Lachen, Applaus - aus diesen Gründen tritt Sebastian Lehmeier auf. "Beruflich wollte ich es aber nicht machen", sagt er, "sonst wird es zum Zwang, wenn man weiß, dass man so und so viele Shows in der Woche spielen muss." Und das sagt einer, der aus einem Fünfzig- einen Hunderteuroschein machen kann - auch dieser Trick wird in seiner Galashow gezeigt.

Diese findet am Freitag, 16. März, um 20 Uhr im Krottenbacher Kabarett in Nürnberg-Krottenbach statt. Tickets gibt es nur im Kartenvorverkauf unter Telefon (09173) 14 60 oder per Email an sebastian-lehmeier@gmx.de. Mehr Informationen gibt es auch auf der Homepage des Künstlers www.zauberkunst-lehmeier.de.