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Ungewöhnliches Bekenntnis zu einem Deppen

02.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:21 Uhr

"Der Glubb is a Depp." Dieser fußballerische Glaubensgrundsatz, den der Spezi Klaus Schamberger einst prägte, hat nichts an seiner Aktualität eingebüßt.

Und er ist hart erarbeitet. 1969 legte die Mannschaft den Grundstein zu Schambergers These. Abstieg als Meister, das ist bislang unerreicht. Jetzt könnte man sagen, das ist lange her und inzwischen sind die Spieler von damals alte Herren. Aber der 1. FC Nürnberg hat immer wieder nachgelegt. Zuletzt 2007. Da holte der Glubb nach 45 Jahren endlich einmal wieder einen Titel. Die Mannschaft von Hans Meyer gewann den DFB-Pokal im Endspiel gegen den Meister VfB Stuttgart und qualifizierte sich für den Uefa-Pokal. Es war ein kurzer Rausch, dann war der Glubb wieder ein Depp: Abstieg als Pokalsieger. Noch so ein dummer Rekord. Wie der letzte Abstieg 2014, es war der achte in der an depperten Rekorden nicht gerade armen Clubhistorie. Sogar düstere Regionalliga-Kapitel sind da zu finden. Aber solche Rückschläge können einen echten Clubfan nicht ins Wanken bringen. Auch wenn er gerne und ausgiebig über die Deppen von Fußballern, Managern und Trainern schimpft, die für diese Katastrophen verantwortlich sind, ernst nehmen sollte man das nicht.

Es ist nur fränkische Folklore. Im Zweifel hält der Clubfan zu seinem Deppen. Was jüngst ein Hausbesitzer aus Hohenstein, einem Ortsteil der Gemeinde Kirchensittenbach, bewies. Er ließ sich die Initialen seines Lieblingsdeppenvereins mit schwarzen Ziegeln in sein Hausdach gravieren.

‹ŒFoto: Karmann/dpa