Ungesunde Böllerei

02.01.2020 | Stand 02.12.2020, 12:17 Uhr

Zur Berichterstattung über Silvester:

Der Neujahrsmorgen war wieder mal toll und es wird jedes Jahr noch toller! Mann und Frau konnte wieder mal richtig die Sau rauslassen, nach Herzenslust rumböllern und die Umwelt und Straßen versauen. Hunderttausende Böller und Raketen sind explodiert und haben den Feinstoffgehalt der Luft an diesem arbeitsfreien Feiertag auf das sechs- bis siebenfache eines Werktages mit Berufsverkehr und Emissionen der Fabriken ansteigen lassen. Die Folgen der Raketen sind neben der krankmachenden Luft schreiende Kleinkinder, verschreckte Haus- und Zootiere, vermüllte Straßen, beschädigte Autos und abgebrannte Häuser, diesmal mit 30 toten Affen in Krefeld.
Es gibt ja genügend schönere und gesündere Alternativen, den Silvesterabend und den Neujahrsmorgen zu feiern. In Schrobenhausen gab es ja auch viele Alternativen, vom Silvestermenü über Orgelkonzert bis zu den Böllerschützen und Jagdhornbläsern. Da braucht es den heidnischen Brauch nicht mehr, die bösen Geister mit Raketenlärm und Feuer zu vertreiben. Viele Städte haben die Zeichen und Gefahren der Zeit erkannt und diesen privaten Unsinn zumindest im Stadtkern mit dichter Besiedlung verboten. Es wird höchste Zeit, diesen Ausnahmetatbestand an Lärmbelästigung, Sachbeschädigung und Umweltschädigung auch in Schrobenhausen zu untersagen oder nur unter den üblichen Genehmigungsbedingungen (70 Euro Gebühr) zu gestatten. Dann wären wenigstens die Kosten der Straßenreinigung halbwegs gedeckt.

Hartmut Giehl,

Schrobenhausen