München (DK
Unfälle und Stromausfall

Bei einem Schneesturm krachen in Augsburg 15 Fahrzeuge ineinander – In Altmannstein wird die Bundesstraße gesperrt

30.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:42 Uhr

Feuerwehrleute bergen auf der B 17 zwischen Augsburg und Landsberg einen verletzten Lkw-Fahrer aus seiner Kabine. Bei dem Unfall, an dem insgesamt 15 Fahrzeuge beteiligt waren, wurden zwölf Personen verletzt. - Foto: Berufsfeuerwehr Augsburg

München (DK) Schneefälle und Glätte auf den Straßen haben am Freitag in Bayern zu Unfällen, Behinderungen und sogar zu Unterrichtsausfall an Schulen geführt. „Es liegt mit Ausnahme von weiten Teilen Mittel- und Unterfrankens jetzt mehr oder weniger eine geschlossene Schneedecke über Bayern“, sagte Volker Wünsche vom Deutschen Wetterdienst in München.

Auch in den kommenden Tagen werde es immer wieder mal schneien. Autofahrer sollten aufpassen, warnte Wünsche: „Man muss jetzt die ganze Zeit mit winterlichen Straßenverhältnissen rechnen, mit Glätte, Schnee und überfrierender Nässe“.

Bereits in der Nacht zum Freitag hatten die Schneefälle vor allem in der Oberpfalz und im nördlichen Teil Oberbayerns für zahlreiche Unfälle und umgestürzte Bäume gesorgt. Der schlimmste Unfall ereignete sich allerdings am Vormittag auf einer Bundesstraße in Augsburg: Auf der B 17 krachten bei Schneesturm samt Blitzeis 15 Fahrzeuge ineinander. Zwölf Menschen wurden verletzt, ein Lastwagenfahrer wurde im Fahrerhaus eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Den Schaden schätzte die Polizei auf 250 000 bis 300 000 Euro.

In Oberbayern war vor allem der Landkreis Eichstätt betroffen: Nach mehreren Unfällen ohne Verletzte, die von umgestürzten Bäumen verursacht worden waren, wurde am frühen Morgen die Bundesstraße 299 zwischen den Altmannsteiner Ortsteilen Sandersdorf und Pondorf komplett gesperrt. Weil immer weitere Bäume zu brechen drohten, befanden sich die Rettungskräfte in Lebensgefahr. Erst gegen 17 Uhr wurde die Sperre aufgehoben. In Altmannstein fiel der Unterricht in einer Grundschule wegen der chaotischen Straßenverhältnisse aus. Zudem mussten die Bürger aus 26 Orten im Kreis Eichstätt eine knappe Dreiviertelstunde ohne Strom auskommen – wegen dem starken Schneefall war es im Versorgungsfeld des Umspannwerks Preith zu einem Ausfall gekommen.

Auf der Autobahn 9 kollidierten bei schneeglatter Fahrbahn zwei Lastwagen miteinander, mehrere Straßen mussten wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Auf der A 8 stürzte am Morgen der Anhänger eines Langholztransporters zwischen Weyarn und Irschenberg um. Die Ladung verteilte sich „wie Mikadostäbe auf die Fahrbahnen“, berichtete ein Polizeisprecher in Rosenheim. In einen der Holzstämme fuhr ein nachfolgendes Auto hinein. Dessen Fahrer wurde dabei eingeklemmt, aber nicht schwer verletzt.

Auch in anderen Regionen kam es zu Unfällen: Bei Waldsassen (Landkreis Tirschenreuth) rutschte ein mit Getränkekästen beladener 40-Tonner in einen Graben. In Auerbach (Landkreis Amberg-Sulzbach) stürzte ein Sattelschlepper mit Fässern um. Insgesamt zählten die oberpfälzischen Einsatzkräfte mehr als 21 witterungsbedingte Unfälle.

Drei Leichtverletzte und ein Schaden von rund 100 000 Euro waren die Bilanz eines Doppelunfalls bei Woringen im Unterallgäu. Auf der A 7 war ein Lkw-Fahrer mit seinem Sattelzug gegen die Leitplanke geknallt. Ein nachfolgendes Auto fuhr kurz darauf in ein Fahrzeug der Feuerwehr. Die drei Insassen wurden dabei leicht verletzt.

„Vor allem in einem Streifen vom Großraum Ingolstadt Richtung westliche Oberpfalz und Oberfranken hat es ziemlich viel Niederschlag gegeben, der meist als Schnee gefallen ist“, erläuterte Wetterdienst-Experte Wünsche. In der fränkischen Rhön fiel wegen heftigen Schneefalls zum Teil sogar die Schule aus. „Im nördlichen Landkreis von Bad Kissingen haben die Busunternehmen entschieden, die Busse nicht fahren zu lassen. Das Schulamt hat deshalb beschlossen, die Schulen dort geschlossen zu halten“, sagte ein Sprecher der Regierung von Unterfranken.