Altmannstein
Unermüdliche Organisatorin

06.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:26 Uhr

Engagiert sich nach wie vor für ihren Verein: die zweifache Mutter und Silbania-Mitbegründerin Sandra Mühl. - Foto: Binder

Altmannstein (DK) Sandra Mühl und die Silbania – zwei Namen, die in Altmannstein untrennbar miteinander verbunden sind. Dass die Faschingsgesellschaft heute eine der besten Formationen der Region ist, ist zu großen Teilen ihr Verdienst. Jetzt ist sie für den DK-Ehrenamtspreis 2009/2010 nominiert.

Vor allem in den Jahren 1998 bis 2003 war Mühl als treibende Kraft und in vielfachen Funktionen ein unentbehrlicher Bestandteil der Faschingsgruppe. Sozusagen vom gekrönten Haupt zur Strippenzieherin. Denn angefangen hat Sandra Mühl bei der Silbania als Prinzessin.

1998, im Gründungsjahr der Silbania, hätte sich die geborene Lobsingerin – damals noch unter ihrem Mädchennamen Bäuml aktiv –wohl nie träumen lassen, welch Erfolgsgeschichte die Formation einmal schreiben sollte. Da sie zu den führenden Gründern zählte, lag es auch nahe, dass sie sich als erste das Prinzessinnen-Diadem aufsetzen durfte. Nach mehreren Jahrzehnten ohne Prinzenpaar war der Altmannsteiner Fasching wieder komplett. Der Prinz an ihrer Seite war übrigens ein gewisser Louis Mühl, der später auch zum festen Partner und Ehemann wurde.

Heute lässt es Sandra Mühl aus familiären und beruflichen Gründen – zwei Kinder und die eigene Steuerkanzlei in Altmannstein – zwar bei der Silbania etwas ruhiger angehen. Ganz ohne Silbania geht es aber nicht. Gerade der Stil der Showtanzgruppe trägt nach wie vor Mühls Handschrift.

Nachdem sich Trainerin Annemarie Wimmer nach zwei Jahren auf den Part der Choreografie beschränkte hatte, übernahm Mühl 2000 alles andere und verhalf der Silbania dazu, eine Vorzeigetruppe in der Region und darüber hinaus zu werden. In Sachen Tanzstil wurde die Silbania unter ihrer Leitung der Trendsetter unter den Faschingsgesellschaften. Verständlich, dass auch andere Gruppen den Stil kopierten, besonders die, in denen frühere Silbania-Aktive dabei waren.

Dank ihres Fachwissens kümmerte sich Mühl in der Folgezeit um Internetauftritt und die offizielle Vereinsgründung. 2003 folgte das erste große Gardetreffen mit durchschlagendem Erfolg. Im gleichen Jahr nahm die Silbania erstmals Zusatzveranstaltungen am Faschingssonntag ins Programm auf.

"Es war eine sehr schwere und jahrelange Arbeit bis die Silbania in der eigenen Gemeinde als vollwertiger Verein Anerkennung fand", erinnert sie sich. Warum das so war, ist schnell erklärt: Anders als andere Faschingsgesellschaften beschränkt sich die Silbania nicht auf das närrische Treiben, sondern nimmt auch regelmäßig an Showtanz-Meisterschaften teil.

Das alles zu organisieren verlangt Mühl viel ab. Den Lohn für all die Mühe hat sie schon eingeheimst: 2007 feierte die Silbania den Gewinn der Weltmeistertitel im Showtanz ein. Die treibende Kraft hinter diesem Gewinn war erneut Sandra Mühl. Ihr Ehrgeiz, ihr Engagement und vor allem ihr Durchhaltevermögen musste sie immer wieder an die aktiven Tänzer weitergeben – sonst hätten diese wahrscheinlich nicht bis zum Schluss durchgehalten.

Ihre eigene tänzerische Karriere musste Mühl 2003 beenden, als sie sich im Mai 2003 beim letzten Vorbereitungstraining zur deutschen Meisterschaft eine Wirbelfraktur zuzog. Danach war sie noch als Trainerin und Präsidentin tätig sowie für die Organisation von Turnier- und Meisterschaftsteilnahmen.

Auch wenn sie nicht mehr selbst Tänzerin ist: Sandra Mühl ist aktiv und mit dem Herzen immer bei der Silbania. Wenn es um den Feinschliff der Showtanzgruppe geht, ist sie natürlich auch in dieser Faschingssaison am Start. Sandra Mühl und die Silbania Altmannstein – eine untrennbare Erfolgsgeschichte.