Kipfenberg
Unentschieden reicht zum Klassenerhalt

Kipfenberger Kegler sichern Ligaverbleib - Frauen-Team nur noch einen Schritt vom Aufstieg entfernt

11.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:12 Uhr
Als Tagesbester holte Michael Schobert (Archivbild) für den KRC Kipfenberg einen wichtigen Punkt zum zum 4:4-Unentschieden und damit zum Klassenerhalt. −Foto: Traub

Kipfenberg (EK) Es ist ein Unentschieden, das sich wie ein klarer Sieg anfühlt: Mit einem 4:4 (13:11/ 3478:3462 Holz) gegen den Abstiegskonkurrenten SG Wolfach-Oberwolfach hat sich der KRC Kipfenberg den Klassenerhalt gesichert und tritt damit auch in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga an. Grund zum Jubeln hatte auch das Frauenteam des KRC: Nach einem deutlichen 7:1-Erfolg gegen die DJK Ingolstadt sind die Kipfenberger Frauen nur noch einen Schritt vom Aufstieg entfernt.

Zahlreiche Zuschauer waren am Samstag auf den Kipfenberger Kegelbahnen, um das Herrenteam des KRC um Kapitän Mario Strauß zum Klassenerhalt anzufeuern. Großen Anteil daran, dass es am Ende geklappt hat, hatte Michael Schobert als Tagesbester mit sehr starken 638 Holz. "Weltklasse" war seine Leistung besonders auf Bahn vier, wo er den Bahnrekord mit 182 Holz einstellen konnte.

Auch das Damenteam des KRC hatte nach seiner Begegnung in der Bayernliga Grund zu feiern. Im letzten Heimspiel der Saison hatte man gegen die Reserve der DJK Ingolstadt keine Probleme. Mit einem deutlichen 7:1-Erfolg konnte man den Vorsprung von zwei Punkten in der Tabelle halten. Verfolger Fürstenfeldbruck gewann sein Duell allerdings ebenfalls mit 7:1, sodass es am letzten Spieltag zum großen Showdown in der Bayernliga kommt. Mit einem Sieg oder einem Unentschieden würde man als erster der Bayernliga Süd direkt in die 2. Bundesliga aufsteigen. Tagesbeste im Spiel gegen Ingolstadt war Anna-Lena Gabler mit hervorragenden 587 Kegeln.

17. Spieltag 2. Bundesliga Süd/West, KRC Kipfenberg - SG Wolfach-Oberwolfach 4:4 (13:11/ 3478:3462 Holz): Das Startpaar wurde gebildet aus Michael Schobert gegen Marco Faißt und Christian Guggenmos gegen Marco Teller. Schobert kegelte wie ein Schweizer Uhrwerk. Vom ersten Wurf zeigte er, dass ein Punktgewinn gegen ihn nicht möglich sein sollte. Mit Bahnen von 145-154-157-182 konnte er alle vier Satzpunkte erzielen und erspielte sich auch die Tagesbestleistung mit 638:566 Holz. Guggenmos, der die letzten Spiele sehr erfolgreich gestaltet und mit Leistungen über 600 Holz überzeugt hatte, blieb an diesem Wettkampftag für seine Verhältnisse dagegen unter seinen Möglichkeiten. Mit 553:626 Holz konnte er seinem Gegenspieler keine Gegenwehr bieten und musste den Punkt deutlich abgeben. Mit 1:1 und einem Holz Rückstand ging die spannende Partie damit in den zweiten Akt. Im Mittelpaar überraschte der KRC Gegner und Publikum mit der Aufstellung des Kipfenberger "Naturtalents" Christopher Kratz. Er spielte gegen Florian Faißt sowie Manfred Hanikel gegen Marcel Dörfel. Die Partien sollten dementsprechend spannend werden und waren für die Zuschauer ein echter Leckerbissen. Kratz fand schwer in die Partie und musste den ersten Satz nach schwachen Vollen seinem Gegenspieler überlassen. Im zweiten Durchgang zeigte er sich dann schon deutlich stärker und konnte sich mit 101:84 in die Vollen schon einen erheblichen Vorsprung erspielen. Am Ende wurde er noch im letzten Wurf bei 144:145 Kegeln abgefangen. Damit stand er bei 0:2 Sätzen schon mit dem Rücken zur Wand. Im dritten Satz sahen die zahlreichen Zuschauer dann den gewohnt stark spielenden Christopher Kratz. Mit 165:135 demonstrierte er eindrucksvoll sein Können und konnte dadurch auf 1:2 verkürzen. Am Ende machte sich dann leider die fehlende Spielpraxis bemerkbar, und er musste den erhofften Mannschaftspunkt trotz mehr erzielter Kegel bei 581:578 Kegeln abgeben, da sein Gegenspieler 3:1 Satzpunkte erzielt hatte. Auch die Nebenbahnen zeigten ein identisch spannendes Duell. Hanikel holte sich souverän den ersten Satz mit 149:128 Kegeln, aber genauso deutlich musste er den Folgesatz mit 134:160 dem Gast überlassen. Der dritte Durchgang war dann ein Leckerbissen für alle Kegelbegeisterten. Hanikel konnte diesen mit 165:161 Kegeln für sich entscheiden, wobei das abräumen beider Akteure mit 73:69 bundesligareif war. Somit konnte sich Hanikel die 2:1-Führung sichern, war aber in der Gesamtholzzahl noch knapp mit einem Kegel in Rückstand. Damit war aber auch klar, dass der Kipfenberger sich mindestens ein Unentschieden erkämpfen musste, um den Mannschaftpunkt für sich zu entscheiden. Hanikel lag allerdings nach den Vollen in Rückstand, der im Abräumen erst einmal in einen Sieg umgewandelt werden musste. Wurf um Wurf zeigte er sich sehr konzentriert, musste aber am Ende die Satzniederlage bei 149:151 Kegeln hinnehmen. Mit 245 Kegeln im Abräumen zeigte er eine sehr starke Leistung, musste jedoch in die Vollen seinen Gegner zu weit ziehen lassen. Am Ende hieß es bei 2:2-Satzgleichheit 597:600 Holz.

Somit war beim KRC das Schlusspaar gefordert. Schließlich lag man mit 1:3-Punkten und auch in der Gesamtholzzahl immer noch mit einem Kegel in Rückstand. Michael Niefnecker gegen Björn Albrecht und Fabian Lange gegen Jürgen Rommelfanger hießen die Duelle. Beide Duelle gingen sehr deutlich aus und waren eine klare Angelegenheit. Lange lag zur Halbzeit des Duells noch aussichtsreich im Rennen. Bei 1:1 und 279:281 Holz war noch alles drin, dann aber verlor Lange komplett den Faden und musste sein Spiel deutlich mit 1:3-Sätzen und einem für ihn desolaten Ergebnis von 534:573 abgeben. Damit lag es an Niefnecker, der sein Spiel nicht nur gewinnen musste, sondern auch die verlorenen Holz wieder aufholen musste. Er ging zwar leicht angeschlagen ins Spiel, was man ihm aber nicht anmerkte. Nach gewonnenem ersten Satz legte er in den Mittelbahnen mit 313 Holz nicht nur eine Schippe drauf, sondern machte in den beiden Sätzen alleine schon fast 50 Kegel gut. Die letzte Bahn musste er dann seinem Gegner überlassen, konnte aber mit 126:125 den Schaden in Grenzen halten. Am Ende brachten die Kipfenberger noch 14 Kegel in der Gesamtholzzahl über die Ziellinie und konnten das wichtige Unentschieden festhalten. Damit war der Klassenerhalt gesichert. Man hat nun drei Punkte Vorsprung auf den letzten Abstiegsplatz, was gleichzeitig bedeutet, dass man diese bei nur noch einem verbleibenden Spiel nicht mehr verlieren kann. Damit ist auch klar - Kipfenberg spielt ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga.

17. Spieltag Bayernliga Frauen, KRC Kipfenberg 1 - DJK Ingolstadt 2 7:1 (3312:3127 Holz): Wie gewohnt begannen für den KRC Daniela Lindner gegen Gisela Kleilein und Anna-Lena Gabler gegen Melanie Lorenz. Lindner hatte in ihrem Spiel keine Probleme. Ihre Gegenspielerin konnte sie nie gefährden und blieb am Ende bei 505 Holz hängen. Mit 541:505 Holz bei 3:1-Sätzen konnte sie den ersten Punkt und auch die Zähler für die Gesamtholzzahl sichern. Gabler legte los wie die Feuerwehr. Mit exzellenten 310:277 Holz legte sie in den ersten beiden Sätzen schon mächtig vor und ging mit 2:0 in Führung. Die weiteren Durchgänge konnte sie knapp für sich entscheiden, sodass sie am Ende deutlich mit 4:0-Sätzen und einer Holzzahl von 587:541 die Punkte für ihr Team einfuhr.

Wie auch schon im letzten Heimspiel brachte der KRC Sina Guggenmos gegen Monika Frey und Manuela Strauß gegen Ann-Katrin Denk im Mittelpaar. Strauß spielte vom Start weg stark auf. In gewohnter Manier konnte sie die ersten beiden Sätze souverän für sich entscheiden. Ein Durchhänger im dritten Durchgang verhinderte ein deutlich besseres Ergebnis, was aber am Spielverlauf nichts ändern sollte. Bei 3:1-Sätzen und 550:496 Holz war der Punkt zu keiner Zeit in Gefahr. Guggenmos begann sehr stark und holte sich über das Abräumen den ersten Satzpunkt. Im zweiten Durchgang war es dann genau umgekehrt - sie musste nach starkem Spiel in die Vollen den Punkt abgeben. Bei 1:1-Sätzen und 276:282 Kegeln war es ein ganz enges Spiel. Den dritten Satz spielte Guggenmos dann wieder überragend und konnte hier 20 Holz gutmachen. Am Ende holte sie sich nervenstark den Punkt bei ausgeglichenen Sätzen und 555:551 Kegeln.

Damit stand es vor dem Schlusspaar schon 4:0 nach Punkten, und auch in der Holzzahl war man fast schon uneinholbar vorne. Das Kipfenberger Schlusspaar hatte nun die dankbare Aufgabe, dies nur noch verwalten zu müssen. Natalie Papp gegen Elke Diesner und Stephie Klüber gegen Alexandra Radler konnten diese Aufgabe souverän lösen. Papp wie auch Klüber hatten in ihrem Spiel ein Auf und Ab. Papp hatte keine Probleme und gewann deutlich bei 3,5:0,5-Sätzen und einem Gesamtergebnis von 540:493 Kegeln. Klüber hingegen konnte lediglich im zweiten Durchgang zeigen was sie kann. Sie musste sich bei 1:3-Sätzen und 539:541 Holz ihrer Gegnerin geschlagen geben. Dies sollte aber dem souveränen Sieg keinen Abbruch tun, der dann nach dem letzten Heimspiel auch dementsprechend gefeiert wurde. Die große Meiterparty aber könnte erst noch kommen: Am letzten Spieltag wird es die Entscheidung um den Meistertitel und den verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga geben. Es kommt zum direkten Vergleich zwischen dem Tabellenzweiten, der TuS Fürstenfeldbruck, (20:12 Tabellenpunkte und 83 Mannschaftspunkte) und dem KRC Kipfenberg (22:10 TB und 83.5 MP). Der Sieger aus diesem "Endspiel" kann die Korken knallen lassen, den Kipfenberger Damen würde auch ein Remis reichen. Sie hoffen am kommenden Sonntag in Fürstenfeldbruck auf zahlreiche Fans aus dem eigenen Lager.

Thilo Meir