Geisenfeld
Und schon wieder ein Umzug

Weil die Halle einer Wohnbebauung weichen soll, braucht der Bürgerring eine neue Bleibe

29.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:24 Uhr

Seit vier Jahren hat der Bürgerring Geisenfeld sein Domizil in den früheren Büroräumen der Schreinerei Kumpf an der Altilmstraße, doch hier sind die Tage des Shops wohl bald gezählt - Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Für das ganze Bürgerring-Team war die Nachricht „ein Schock“, sagt Günter Reith als Vorsitzender, aber es hilft nichts: Der für Geisenfeld so segensreiche Verein muss sein Domizil demnächst aufgeben und sich für seinen Shop eine neue Bleibe suchen.

Seit nunmehr vier Jahren sind Warenanlieferung und Verkauf des Bürgerrings in den früheren Büroräumen der Schreinerei Kumpf untergebracht, und dank der großzügigen Räumlichkeiten und der guten Lage hat sich der Shop hier prächtig entwickelt. Doch spätestens in einem Jahr muss man hier nun raus sein.

Grund: Die Eigentümer haben mit dem Grundstück an der Altilmstraße offenbar neue Pläne: Verkauf statt Verpachtung. Dabei soll die Halle einer Wohnbebauung weichen. In seiner jüngsten Sitzung lag dem Geisenfelder Bauausschuss bereits eine Voranfrage für drei Häuser mit jeweils fünf Wohnungen vor, die hier entstehen sollen. Das Gremium stellte die Behandlung der Anfrage zunächst zurück und verwies die Angelegenheit an den Stadtrat.

Der sollte vor einer Entscheidung prüfen, ob nicht für die Stadt selbst ein Kauf des Gebäudes infrage kommt. Für diesen Fall hatten die Verantwortlichen des Bürgerrings noch Hoffnung, hier weiterhin Mieter bleiben zu können. Doch im nicht öffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung verständigte sich der Stadtrat nach Mitteilung von Bürgermeister Christian Staudter (USB) darauf, hier nicht mitzubieten. Was in der Konsequenz wohl nun heißt: Abriss und Neubebauung mit Wohnhäusern.

Bei der Bürgerring-Führung ist man darüber informiert, dass die Würfel wohl zu ihren Ungunsten gefallen sind. „Der nun dritte Umzug des Shops wird für uns zu einer Zerreißprobe“, befürchtet der Bürgerring-Vorsitzende Günter Reith und verweist auf die unzähligen Stunden, die man in die Ausstattung des jetzigen Domizils gesteckt hat – mit einer Überdachung des Eingangsbereiches und neuen Regalen. „Eigentlich hatte ich vor vier Jahren gehofft, dies würde unser letzter Umzug“, meint auch Maria Stark als geschäftsführende Vorsitzende betrübt.

Los ging es für den Bürgerring bekanntlich 1998 in den alten Garagen des früheren Isar-Amper-Werke-Gebäudes an der Gadener Straße, ehe der Shop 2001 vorübergehend ins frühere BayWa-Gebäude an der Münchener Straße verlagert wurde: zunächst ins Erdgeschoss, dann in den ersten Stock.

Nun beginnt für die Bürgerring-Verantwortlichen also die erneute Suche. Prinzipiell muss Günter Reith freilich gar nicht lange überlegen, „was für unsere Zwecke eine ideale Alternative wäre“: die Halle des früheren Norma-Marktes an der Augsburger Straße: locker groß genug, ideal gelegen, gute Parkmöglichkeiten und im Besitz der Stadt. Der Haken: Hier ist die Interims-Heimat des Museumsvereins, der in der Halle seine gesamten Exponate eingelagert hat. Reiht legt freilich auch Wert auf die Feststellung, „dass wir den Museumsverein aber natürlich nicht vertreiben wollen“. Aber vielleicht finde sich ja für beide Vereine eine tragbare Lösung.

Karl Steinberger als Vorsitzender des Museumsvereins hielt sich gegenüber unserer Zeitung bedeckt: „Da sag’ ich jetzt gar nichts dazu, da müssen wir erst einmal im Vereinsausschuss darüber reden.“ Jedenfalls, so Steinberger, sei es dem Museumsverein von der Stadt „fest versprochen worden, dass wir hier bis zur Fertigstellung der neuen Museumsräume bleiben können.“

Man werde sich zusammensetzen und „alles mal durchsprechen“, erklärte Bürgermeister Christian Staudter auf Anfrage. „Vielleicht ist ja auch eine Doppelnutzung möglich.“