Ingolstadt
Und plötzlich ist es Winter

Erster Schneefall dieses Winters sorgt für Freude bei den Kindern auch bei der Polizei blieb es überwiegend ruhig

04.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus: Für die Schüler der Berufsschule (linkes Bild) war der Schnee eine freudige Ablenkung vom Schulalltag. Die Zwillinge Leon und Leonie (beide 7) aus dem Süden Ingolstadts haben den Neuschnee gleich genutzt, um ihren ersten Schneemann zu bauen. - Foto: Leurs, Kerner

Ingolstadt (DK) Pünktlich am 1. Advent schneite es in der Nacht auf Montag und sorgte gestern für vorweihnachtliche Winterlandschaften. Was für die Kinder eine große Freude ist, ist für die Autofahrer eher ärgerlich. Die nehmen es aber offenbar sehr gelassen.

Für die Schüler an der Berufsschule ist der erste Schnee in diesem Jahr natürlich ein großer Spaß. Da stand auch gleich die erste Schneeballschlacht an. Dass es heuer bereits kurz nach dem 1. Advent schneit, freut die Kinder sehr. "Die letzten Jahre hatten wir manchmal bis Weihnachten keinen Schnee", sagt etwa der elfjährige Valentin. Ihn habe es dann doch überrascht, dass es heuer schon so früh schneit. "Mein Kumpel hat mich gleich gestern Abend angerufen, und wir haben draußen ein Iglu gebaut. Ganz fertig geschafft haben wir es allerdings noch nicht." Auch der zwölfjährige Jakob freut sich über den Schnee. Und hofft, dass es in den nächsten Tagen weiterhin schneien wird. "Ich werde mit meinen Freunden auf den Hubschrauberlandeplatz gehen und Schlitten fahren", sagt er.

Für die Erwachsenen bedeutet der Schnee aber in der Regel früher aufstehen und das Auto frei schaufeln. Das nehmen sie jedoch gelassen hin. "Ich hatte heute Morgen keine Probleme", sagt ein 50-Jähriger, der gerade an der Tankstelle sein Auto wäscht. So sei eben der Winter. Nur Sorgen mache er sich über die Autofahrer: "Es kann sein, dass manche jetzt übervorsichtig fahren. Das animiert dann zum Überholen, und es könnte zu Unfällen kommen." Den Schneebeginn gestern Abend hatte er unmittelbar mitbekommen. "Da hat gerade meine Schicht angefangen", sagt der Rettungsassistent. "Am Anfang war das schon etwas unangenehm, weil der schwere Rettungswagen in den Kurven etwas von der Spur gekommen ist."

Für einen Anfang 30-Jährigen ist der plötzliche Wintereinbruch ebenfalls kein Problem. "Die Straßen sind ja geräumt", sagt er. Deshalb könne er auch weiter mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Und für die Autofahrer gelte: "Wer bis jetzt noch keine Winterreifen drauf hat, ist selber schuld."

Ein weiterer junger Mann neben ihm sagt, die INVG habe gestern etwas Probleme gehabt, und er habe seinen Anschlussbus verpasst. Trotzdem freue er sich auf den Winter. "Ich finde es toll, wenn es schneit", sagt er.

Laut Polizeiinspektion blieb die Verkehrssituation in Ingolstadt trotz des Schneefalls überwiegend entspannt. "Witterungsbedingt gab es in der Stadt keine Unfälle", sagte gestern Nachmittag Polizeisprecher Anton Beischl dem DK. Anders dagegen bei Vohburg. Hier rutschte am Sonntagabend ein Gefahrguttransporter in den Straßengraben (siehe Seite 30). Auch auf der A 9 am Kindinger Berg sei ein Lkw rechts von der Straße gerutscht. Verletzte habe es aber keine gegeben, so Beischl.

Gekracht hat es auch in den umliegenden Regionen häufiger. Insgesamt zählte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord, dessen Gebiet bis Starnberg reicht, zwischen Sonntag, 20 Uhr, und Montag, 8 Uhr, 135 Verkehrsunfälle. "Menschen mit schweren Verletzungen gab es dabei zum Glück nicht", sagte Michaela Grob, Pressesprecherin des Präsidiums.