Und nun eine positive Nullnummer

29.01.2008 | Stand 03.12.2020, 6:10 Uhr

 

Straubing (DK) Der ERC Ingolstadt hat das Siegen nicht verlernt. Dank einer starken Abwehrleistung gewannen die Panther gestern Abend bei den Straubing Tigers mit 4:0 (0:0, 1:0, 3:0). Torhüter Jimmy Waite blieb zum dritten Mal in dieser Spielzeit ohne Gegentor.

Gegen den Tabellenvorletzten konnte ERC-Trainer Mike Krushelnyski bis auf die verletzten Eric Boguniecki und Yorick Treille auf den gesamten Kader zurückgreifen. Das hatte für Patrik Vogl Folgen: der Verteidiger musste das Derby von der Tribüne aus verfolgen, da ein Abwehrspieler zu viel die Reise mitgemacht hatte.

Die Defensivabteilung des ERC bekam vor 3312 Zuschauern gleich mächtig viel Arbeit. Keine drei Minuten waren gespielt, da brannte es lichterloh vor dem Tor von Jimmy Waite. Gegen Andrew McPherson musste der Panther-Schlussmann per Spagat klären und auch beim Nachschuss von Calvin Elfring war Waite auf dem Posten. Über mangelnde Arbeit konnte sich der ERC-Goalie wahrlich nicht beklagen. So reagierte der Kanadier im weiteren Verlauf gegen Tobias Abstreiter klasse, als der Straubinger von der blauen Linie abgezogen hatte (fünfte Minute).

Die Gäste kreuzten nur sporadisch vor dem Tigers-Tor auf. Jason Holland prüfte in der zehnten Minute den ehemaligen Ingolstädter Mike Bales aus der Distanz. Zu diesem Zeitpunkt verbüßte der Straubinger Markus Janka eine Zweiminutenstrafe. Zuvor musste Waite allerdings gegen Abstreiter einen durchaus möglichen Rückstand verhindern. Mit der Schulter bereinigte er die Situation. Straubing machte weiter ordentlich Dampf, während Ingolstadt nicht in Fahrt kam. Wiederum Abstreiter zwang den ERC-Torhüter in der 13. Minute zur nächsten Glanztat.

Ähnlich engagiert starteten die Gastgeber in das zweite Drittel. Die ERC-Abwehr erwies sich aber als sattelfest. Das 0:6-Debakel gegen Mannheim hatte offenbar seine Wirkung nicht verfehlt. So überstanden die Panther ein Straubinger Überzahlspiel ohne größere Probleme. Dass es wenig später in der Offensive klappte, hatte der ERC vor allem dem Straubinger Stephan Daschner zu verdanken. Der künftige Panther fälschte einen Schuss von Yannic Seidenberg unglücklich ab. Somit führte der ERC ab der 27. Minute etwas überraschend. Mehr Sicherheit verlieh dieser Treffer dem Krushelnyski-Team indes zunächst nicht. Die Tigers besaßen weiter die größeren Spielanteile, vergaßen aber, diese in Tore umzusetzen. Was mitunter auch an der konzentrierten Ingolstädter Abwehrleistung lag.

Dafür legten die Panther in das letzte Drittel einen Blitzstart hin. Felix Schütz kurvte über das halbe Feld und bediente Thomas Jörg mustergültig. Der ehemalige Düsseldorfer hatte keine Mühe, diese famose Vorarbeit mit dem Tor zum 2:0 abzuschließen (42.). Der ERC erspielte sich nun weitere Chancen. Eine davon vergab Jakub Ficenec, als er nach einem Pass von Seidenberg die Scheibe über das Tor jagte (49.). In Unterzahl musste Waite wenig später gegen Stephan Wilhelm retten, ehe Matt Higgings im Gegenzug die Vorentscheidung gelang (50.). Sehr zur Freude der rund 200 Ingolstädter Fans. Die skandierten nun: "Der ERC ist wieder da!" und feierten einen verdienten Auswärtssieg, unter den Brad Tutschek in der 53. Minute mit dem 4:0 den Schlusspunkt setzte.

Der Panther-Kader für die kommenden Saison nimmt unterdessen langsam Konturen an. Wie der DONAUKURIER gestern aus sicherer Quelle erfuhr, soll der ERC großes Interesse an Thomas Greilinger haben. Der ehemalige Nationalspieler galt lange Zeit als eines der größten deutschen Eishockeytalente. Für Nürnberg, Mannheim und Schwenningen bestritt der Stürmer 228 Einsätze in der DEL. Nach einer schweren Knieverletzung schaffte Greilinger das Comeback zunächst nicht und spielte so zuletzt zwei Jahre in der Oberliga bei Deggendorf. Im Fall eines Wechsels soll Greilinger bei den Panthern einen stark leistungsbezogenen Vertrag bekommen, so dass sich das Risiko für den ERC in Grenzen halten würde.