Ingolstadt
Und jetzt alle

Auf dem Zam-Fest von kommendem Freitag bis Sonntag entsteht der längste Biertisch Bayerns

31.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:44 Uhr

Sie haben das Programm zam-gestellt: Nina Sternberg und Marcus Jaud vom Kulturamt präsentierten Festaccessoires. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Im Jubiläumsreigen für das Reinheitsgebot steht jetzt das Zam-Fest auf dem Programm. Am nächsten Freitag wird vor dem Kreuztor gefeiert, am Samstag und Sonntag kommen die Fußgängerzone und der Paradeplatz dazu. Dazu gibt es viel Musik und Show.

Textlich hat das Kulturamt schon mal alles gegeben: In den mehrseitigen Ankündigungen für das Zam-Fest vom nächsten Freitag bis Sonntagabend kommen nahezu alle geselligen Kombinationen mit dem Wort zam (bairisch für zusammen) zu Ehren: zam-sitzn, zam-essn, zam-dringa, zam-feiern, zam-lacha oder zam-spuin, kurz: "Lasst uns zam ein Fest feiern." Das Kulturamt wirbt auch mit dem Slogan "Let's get zam!" für den Reigen zwischen dem Kreuztor und dem Schloss. Auf Hochdeutsch würde man wohl sagen: Die Stadt feiert kollektiv.

Aber in einem bescheideneren Rahmen, denn Zam ist ein Straßenfest, kein Bürgerfest, wie es die Ingolstädter kennen; das hat die Stadt im Jubiläumsjahr des Reinheitsgebots nicht zamgebracht (um im behördlichen Jargon zu bleiben), dafür bieten das Kulturamt, die städtischen Museen sowie zahlreiche Vereine und kulturelle Organisationen über das Jahr verteilt viele Beiträge rund um das Bier.

Ursprünglich hatte das Kulturamt das Bierfest als "längsten Biertisch" angekündigt (von was genau, möglicherweise gar der Welt, blieb offen), doch wie auch immer: Der Superlativ ließ sich nicht halten, deshalb entschieden sich die Veranstalter sicherheitshalber für das Zam-Motto. Doch es wird zumindest wohl der längste Biertisch Bayerns sein, der am Wochenende samt zahlreicher Essens- und Getränkestände, Liegestuhlinseln, Attraktionen für Kinder und zwei großer Bühnen (vor dem Kreuztor und auf dem Paradeplatz) aufgebaut wird. Vom Kreuztor und bis zum Schloss sind es gut 900 Meter.

Das Herzogsfest (es wäre heuer gemäß dem zweijährigen Turnus wieder an der Reihe gewesen) muss wegen des Zam-Fests allerdings ausfallen. Als die Ingolstädter Stadtwache im vergangenen September davon erfuhr, marschierte eine Einheit der historischen Soldaten bewaffnet und mit weiblicher Begleitung in den Sitzungssaal des Rathauses ein, wo gerade der Marktausschuss die Entscheidung absegnete. Doch der martialische Auftritt vermochte die Räte nicht umzustimmen. Die Stadtwache darf 2018 wieder an die Feier-Front rund ums Neue Schloss, dann findet dort das nächste Herzogsfest statt.

Anders als beim Fest zum reinen Bier Ende April, das im Stil eines Mittelalterspektakels begangen wurde, ist das Zam-Fest "garantiert schalmeienfrei", wie Marktmeister Marcus Jaud vom Kulturamt gestern vor der Presse versicherte. Das Musikprogramm ist abwechslungsreich, es sind viele sehr unterschiedliche Genres und zahlreiche bekannte Künstler zu erleben, darunter Mathias Kellner, Karin Rabhansl, The Heimatdamisch, Andreas Hofmeir oder der Kabarettist Olaf Schubert (siehe eine Auswahl im Kasten).

Zum Auftakt des Zam-Fests am Freitag um 19 Uhr wird nur vor dem Kreuztor gefeiert und musiziert. Die Wirte des Diagonal, des Mo, der Glockn, des Englwirts, des Touch Down und des Due begehen gemeinsam das Jubiläum "30 Jahre Bermudadreieck", wie ihre Lokale als Ensemble genannt werden. Ab Samstag erstreckt sich das Zam-Fest dann weiter über die Theresien- und die Ludwigstraße bis zum Paradeplatz. Dort zelebriert OB Christian Lösel am Samstag um 12 Uhr die Eröffnung. Das Fest läuft von 12 bis 24 Uhr. Am Sonntag findet das Bühnenprogramm ab 10 Uhr nur auf dem Paradeplatz statt. Um 17 Uhr klingt das Fest aus.