Pfaffenhofen
"Und dann scheppert’s"

Florian Pöckl vom FSV Pfaffenhofen will in der Kreisklasse die 40-Tore-Marke knacken

16.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:29 Uhr

Gefahr im Anmarsch: Wenn Florian Pöckl (rechts) am Ball ist, herrscht für die gegnerische Abwehr höchste Alarmstufe - Foto: McGinley

Pfaffenhofen (PK) Florian Pöckl ist ein freundlicher junger Mann, der so aussieht, als ob er kein Wässerchen trüben könnte. Doch vor dem gegnerischen Tor hat es der Stürmer des FSV Pfaffenhofen faustdick hinter den Ohren.

In der laufenden Saison hat der 26-Jährige schon 39 Mal das Leder in den Maschen versenkt, allein fünf Treffer hat er am letzten Wochenende beim 8:0 seines Teams gegen den SV Hohenkammer beigesteuert.

Der Aufstieg des FSV in die Kreisliga ist zwar geschafft, Pöckls Torhunger aber noch nicht gestillt. „Mindestens einmal sollte es schon noch klappen“, sagt der Stürmer. Denn dann hätte er die 40-Tore-Marke geknackt. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison hatte Paul Witek (FC Hepberg) 32 Mal in der Kreisklasse 1 getroffen, vor zwei Jahren hieß der Top-Goalgetter der Kreisklasse 2 Mathias Hoiß (ST Scheyern) mit 25 Treffern.

Pöckl liegt um sagenhafte 30 bis 40 Prozent darüber. Wie wird man zu so einem erfolgreichen Stürmer? „Vermutlich trete ich gegen den Ball, seit ich laufen kann“, erzählt Pöckl. Erlernt hat er das Fußballspielen in seinem Heimatort Jetzendorf. Als B-Jugendlicher wechselte das Offensiv-Talent zum benachbarten SV Weichs, bei dem er auch in der A-Jugend und zwei Jahre Jahre in der Kreisliga kickte.

Dann ging es zurück in die Heimat. Der Aufstieg in die Bezirksliga folgte, auch dort traf der gelernte Offset-Drucker für den TSV Jetzendorf wie am Fließband. In der vergangenen Saison sogar 27 Mal – bis Ende April.

Es folgte die spektakuläre Wechselaffäre eines Jetzendorfer Kicker-Quartetts – darunter Florian Pöckl – rund um den FSV Pfaffenhofen, vier Spieltage vor Saisonende (PK berichtete). Dass er dadurch die Torjägerkanone verpasste, war für Pöckl noch das kleinste Übel. Dass seine alten Kameraden den Aufstieg verpassten, ging ihm an die Nieren. Aber eigentlich will der Jetzendorfer die alte Geschichte nicht aufwärmen. „Man sieht sich auf der Straße und grüßt sich“, schildert er sein Verhältnis zu den grün-weißen Vereinsfunktionären.

Doch die Gretchen-Frage bei Pöckl lautet: Warum spielt so jemand nicht höherklassig, in der Bezirksoberliga oder der Landesliga? „Klar gab es immer mal wieder Anfragen“, berichtet der Stürmer. Doch letztlich hat er sich immer gegen die Angebote entschieden. Vornehmlich aus beruflichen Gründen. „Ich arbeite in München im Schichtdienst und kann daher nur jede zweite Woche trainieren“, verrät der Offset-Drucker. „Das reicht nicht für eine höhere Liga“, ist sich Pöckl sicher. „Außerdem spiele ich hauptsächlich, weil es mir Spaß macht“, setzt er nach einer kurzen Pause hinzu, „und am meisten Spaß macht natürlich das Toreschießen.“

In der Kreisklasse tut er sich damit leicht, eigentlich allzu leicht. „In der Regel reicht mir ein weiter Ball, den laufe ich dann ab und dann scheppert’s“, beschreibt das FSV-Sturm-As sein Rezept.

Als wesentlichen Unterschied zur Bezirksliga nennt er: „Das Tempo. In der Kreisklasse ist es halt deutlich niedriger, die Verteidiger sind langsamer.“ Daher ist der leidenschaftliche Fußballer froh, dass er sich in der kommenden Saison wieder in der Kreisliga beweisen darf. „Außerdem freuen wir uns alle auf die Derbys, die auf uns zukommen.“ Wolnzach, Scheyern und natürlich Bezirksliga-Absteiger TSV Rohrbach: Florian Pöckl erwartet packende Spiele – und ist erleichtert: „Gut, dass das Jahr in der Freisinger Kreisklasse rum ist! Das ging uns manchmal schon auf die Nerven.“

Welche Ziele hat der Goalgetter in der kommenden Saison? „Oben mitspielen“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Doch dann schränkt er ein: „Zum direkten Aufstieg wird es wohl nicht reichen.“ Aber vielleicht zur Kreisliga-Torjäger-Kanone? Pöckl lacht: „Mein Ziel ist es, so viele Tore zu machen, wie es Spiele gibt.“ 26 also. Heuer führt übrigens der Spielertrainer des Tabellenzweiten ST Kraiberg, Denis Dinulovic, die Torjägerliste der Kreisliga 1 an. Der frühere Bayernliga-Kicker hat bisher genau 26 Treffer erzielt. In Florian Pöckl könnte er einen ernsthaften Konkurrenten erhalten.