Neuburg
Unbezahlt und unbezahlbar

Über 50 neue Träger der Ehrenamtskarte Feierliche Übergabe in Neuburg

11.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr

Große Ehre: Auf dem Audi-Gelände in Neuburg wurden am Montagabend Ehrenamtskarten überreicht. Landrat Roland Weigert lobte das Engagement als "zentralen Eckpfeiler einer sehr gut funktionierenden Sozialordnung." - Foto: Heumann

Neuburg (DK) "Ein besonderes Ambiente für besondere Menschen" wünschte sich Landrat Roland Weigert. Viele Nachahmer soll es geben, die dem Beispiel der rund 50 neuen Besitzer einer Ehrenamtskarte folgen. Ein Erfolgsmodell, wie die elfte Auszeichnungs-Runde bei Audi Neuburg klarmachte.

Was es mit diesem im Besonderen auf sich hat, durften einige der neuen Karteninhaber exklusiv wie ziemlich hautnah erfahren. Für sie ging's auf den Parcours. Der ist dank der professionellen Taxifahrer auch in seinen Finessen bis in die Magengegend hinab auch zu ergründen. 53 Prozent Steigung und 31 Grad Neigung haben es schon in sich, so dass sich mancher, der mit einer theoretischen Vorstellung des Fahrgeländes vorlieb nehmen musste, am Ende nicht ganz so sicher war, womöglich den besseren und allemal ruhigeren Part erwischt zu haben.

Landrat Roland Weigert entpuppte sich derweil als denkbar bester Promoter der vier Ringe. Er konnte gar nicht mehr ab, von seinem neuen Dienstgefährt, einen Hybrid-Q 7, zu schwärmen. Natürlich ausschließlich in dessen ökologischen Belangen, wie viel sich doch trotz überschaubarer E-Reichweite tatsächlich an Sprit sparen ließe. In Sachen Reichweite bleibt die Technik gefragt. Der Landkreischef nimmt aber im gleichen Atemzug auch die eigene Fakultät in die Pflicht. Bei der dringlichst erforderlichen Verdichtung der Ladestationen könnten die Kommunalunternehmen federführend werden und sich nicht die Butter von fernen Anbietern vom Brot nehmen lassen. Nach diesem Mobilitäts-Intermezzo, ein zweites später galt noch den Auwald- und Nationalpark-Ambitionen, wo kommende Woche schon entscheidende Weichenstellungen im Ministerrat erfolgen sollen, galt die Aufmerksamkeit wieder ganz den auf vielfache Weise im Ehrenamt Engagierten. 20 Landkreisbürger erhielten am Montag ihre goldene Ehrenamtskarte.

Dies waren zum einen jene Persönlichkeiten, die in diesem Jahr das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten in Empfang nehmen durften und in Folge zeitlebens nun auch in den Genuss einer Ehrenamtskarte kommen. Die kennt allein auf lokaler Ebene zwischenzeitlich rund 80 Akzeptanzstellen und wartet mit weiteren Vergünstigungen landesweit auf. Erhalten haben sie jetzt Xaver Assenbrunner, Andrea Balleis, Paul Bruglachner, Gertrud Erlewein, Veronika Fürholzer, Maria Heuberger, Manfred Knöferl, Hans-Werner Leib, Josef Märkl, Holger Reich, Litwina Seitle, Monika Walter, Walburga Wieser und Bernhard Zeitler, der zugleich auch das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten in Empfang nehmen durfte. Eins haben Menschen wie Karl-Heinz Bosch, Walter Brendel, Alfons Mayr, Werner Rott, Helmut Ruby und Karin Schön allesamt gemein: Sie engagieren sich durch die Bank 25 Jahre aufwärts schon ehrenamtlich und sind, wie es der Landrat formuliert, "zentrale Eckpfeiler einer sehr gut funktionierenden Sozialordnung." Aus ureigenstem Erleben weiß der Landkreischef, wie "wir bei der Flüchtlingswelle ohne die Ehrenamtlichen aufgeschmissen gewesen wären." Gerade hier gebe es jetzt aber auch die größten Verwerfungen und Verärgerungen, wenn das Landratsamt als staatliche Behörde Menschen, wo dank dieser Ehrenamtlichen Integration glückte, jetzt abschieben muss.

Mindestens fünf Stunden jede Woche im Ehrenamt tätig sind auch jene 35 Personen, die am Montag offiziell in den Kreis der Ehrenamtskarten-Inhaber, diesmal der blauen, aufgenommen wurden. Insgesamt sind es ihrer schon über 2500 im Landkreis, "die sie alle auch wirklich verdienen", wie sich Fritz Goschenhofer als, so Landrat Weigert, "Vater der Ehrenamtskarte" über den von ihm entfachten Flächenbrand jetzt das sechste Jahr schon freut.