Schrobenhausen
Umzug durch die Baustelle

Das erste verkürzte Volksfest in Schrobenhausen hat am Freitagabend begonnen

07.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr

−Foto: Jürgen Spindler

Schrobenhausen (SZ) Zweimal hat Schrobenhausens Bürgermeister Karlheinz Stephan am Freitagabend beherzt draufgehauen, dann war das erste Fass Volksfestbier angezapft. Damit begann die erste verkürzte Wiesn auf dem Stief’schen Platz.

Kaum Wolken am Himmel, die Sonne brennt auf die illustre Gästeschar auf dem Lenbachplatz hernieder. Sie alle sind gekommen: zahlreiche Stadträte, Vertreter von Banken, Vereinen, Verbänden sowie Parteien. Und natürlich einige Schrobenhausener.

Hektisch rennt Volksfestmitorganisator Josef Plöckl auf dem Platz vor dem Rathaus auf und ab. Hier wird mal schnell eine Hand zur Begrüßung geschüttelt, da wird eben jemandem eine Anweisung zugerufen. Irgendwie ist es wie jedes Jahr, ein bisschen chaotisch. Und trotzdem klappt alles – irgendwie.

Das erste Freibier läuft. Die Musikkapelle der städtischen Musikschule spielt zünftig auf. Damit hat Plöckl mal wieder eine Premiere zum Volksfestauftakt präsentiert. Wenn auch nicht ganz so, wie es ursprünglich im Festprogramm gedruckt stand. Denn danach hätte das Standkonzert erst um 18 Uhr auf dem Lenbachplatz stattfinden sollen. Doch am Freitagabend ist eben alles ein bisschen früher dran – schon um 17 Uhr spielt die Musik. Nicht alle Autofahrer haben das mitbekommen und rollen mit ihren Wagen noch durch die Menge. Chaos en miniature eben.

Ein bisschen Wind kommt auf, dunkle Wolken ziehen heran. Stadtrat Andy Vogl zückt sein Smartphone und schaut aufs Regenradar: „Das zieht an uns vorbei.“ Doch Plöckl mahnt gegen 18.30 Uhr zum Aufbruch: „Auf geht’s“ Der Festzug formiert sich, zieht vom Lenbachplatz durch die Zeil und dann durch die Baustelle in der südlichen Lenbachstraße in die Vorstadt zum Festplatz. Kaum sitzen alle im Zelt, gibt es draußen einen kurzen und leichten Nieselregen.

Auf der Bühne des Festzeltes baut sich die Partyband Edelstoff auf. Wieder ist es Plöckl, der zur Eile mahnt. Die Honoratioren betreten die Bildfläche. Bürgermeister Karlheinz Stephan greift zum Schlegel, drischt zweimal auf den Zapfhahn, ein kurzer Spritzer Bier, schon sitzt der Hahn. Plöckl kann sich einen Kommentar nicht verkneifen: „Der Landrat sagt, der Bürgermeister macht das richtig gut.“ Stephan reckt die erste Mass in die Höhe: „O’zapft is!“ Dann betätigt sich Stephan als Mundschenk. Alle sind versorgt und prosten sich zu – auf ein schönes Volksfest.

Das dauert zum ersten Mal lediglich fünf statt neun Tage. Plöckl erklärt auch, warum die Festbesucher auf das gewohnte Kettenkarussell verzichten müssen: Der Betreiber sei zwei Wochen vor dem Volksfest gestorben. Trotzdem wirbt Plöckl für das Fest und die Krönung der Schrobenhausener Spargelkönigin am Dienstag: „Es gibt ein paar Überraschungen.“

VOLLES PROGRAMM

Ein starkes Programm steht den Volksfestbesuchern in Schrobenhausen bevor. Vor allem der Sonntag auf der Wiesn ist bis oben hin vollgepackt mit Höhepunkten:

 

Party: Am heutigen Samstag öffnet der Festplatz um 14 Uhr. Ab 19 Uhr spielt im Festzelt die bekannte Partyband Dolche Vita. Es darf also auf den Bänken im Festzelt getanzt werden. Wer sich ein wenig kostenfrei in Stimmung bringen will, kann an dem Abend versuchen, etwas von den 80 Litern Freibier zu ergattern, die der Mühlrieder Stadtrat Markus Kauderer auf den Markt schmeißt.

 

Schafkopfturnier: Seit einigen Jahren erfreut sich das Turnier, organisiert von Toni Hoier, großer Beliebtheit auf dem Volksfest. Etwa 100 Spieler kommen Jahr für Jahr zum Schafkopfen, sagt Hoier. Inzwischen gebe es auch zahlreiche Stammgäste, die wirklich keines der Turniere auslassen. Das Festzelt öffnet für die Kartler am Sonntag bereits um 8.30 Uhr. Anmelden darf sich, wer immer möchte. Das Startgeld pro Spieler beträgt zwölf Euro. Das Turnier beginnt um 9.30 Uhr. Hoier weist darauf hin, dass Solo, Wenz und Farbwenz gespielt werden. Das komplette Startgeld wird unter den Turnierteilnehmern ausgespielt, verspricht Hoier. Dem Ersten winken 300 Euro, dem Zweiten 200 und dem Dritten 100 Euro Preisgeld. Die beste Dame bekommt noch 50 Euro obendrauf. Und, so Hoier, weil es das sechste Turnier ist, bekommt auch derjenige etwas, der auf Platz 60 landet: 60 Euro.

 

Oldtimer-Treffen: Alles, was Räder und einen knatternden Motor hat, darf am Sonntag ab 9 Uhr auf den Festplatz rollen. Jeder Teilnehmer bekommt einen Gutschein über fünf Euro, verspricht Volksfestmitorganisator Josef Plöckl. Passend zum eher traditionellen Programm des Sonntags spielt im Festzelt ab 15 Uhr Andi Schießl mit seinen Bayernmusikanten.

 

Steinheben: Immer wieder eine Gaudi auf dem Volksfest ist das Steinheben. Das beginnt am Sonntagabend um 19 Uhr. Heuer sollen die Profiheber eher hintenanstehen, vielmehr sollen „alle Madln und Burschen“ zum Zuge kommen. „So, wie’s früher war“, meint Plöckl, der am Abend den sportlichen Muckiwettbewerb moderieren wird.

 

Feuerwerk: Eigentlich gab es das Feuerwerk in den vergangenen Jahren immer am letzten Wochenende. Da das Volksfest heuer erstmals ausschließlich ein Wochenende dauert, werden alle Fans von leuchtenden Raketen und bunten Farbspielen am Sonntag auf den Einbruch der Dunkelheit warten. Und, wenn’s dann knallt, werden wieder einige rufen: „Ahh, ohh.“ | jsp