Neuburg
Umjubelte Gospelklänge

Ingolstädter Formation begeistert in der Studienkirche

01.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:09 Uhr
Premiere für die Simon Gospel Singers Ingolstadt, die im Rahmen der kleinen Konzerte erstmals unter ihrem neuen Leiter Joachim Scheibl in der Studienkirche St. Ursula auftraten. −Foto: Hammerl

Neuburg (ahl) Mit einem furiosen Feuerwerk beginnt das kleine Konzert "I will praise" der Simon Gospel Singers Ingolstadt in der Neuburger Studienkirche St. Ursula. "Beacon of Love? heißt der Titel aus der Feder von Niels Schröder, mit dem sich Joachim Scheibl, seit einem Jahr Chorleiter der Gospel Singers, schon mal als Solist empfiehlt.

Das Konzert ist eine doppelte Premiere für ihn - zum einen das erste als Leiter der Simon Gospel Singers, zum anderen singt er erstmals in Neuburg in der Studienkirche, die er als "Kleinod mit ausgezeichneter Akustik" bezeichnet, die ihm schon beim Proben "das Herz aufgehen ließ".

Das schafft der Chor nun bei den zahlreichen Zuhörern. Bis zum letzten Platz besetzt sind die Sitzbänke, mindestens 60 Konzertbesucher müssen stehen. Was den Vorteil hat, dass sich so leichter im Rhythmus der eingängigen Lieder sanft mitschwingen lässt. Es sind durchweg moderne europäische Gospels zeitgenössischer Komponisten, die die rund 30 Sänger mal eher gefühlvoll, mal mit Verve darbieten, begleitet von Brigitte Pinggéra am Piano und Hildegund Weber mit der Querflöte. Dabei wechseln ruhigere Songs wie das von Beate Munz in der Solopartie getragene "Early in the Morning" oder "You Are My All In All", das Verena Huber und Andrea Kalasch beschwörend-inbrünstig unter die Haut gehen lassen. Im Rhythmus schwingt der Chor zu "Come Holy Spirit" und holt den Heiligen Geist direkt in die Herzen und Leben der Sänger wie Zuhörer. Den klaren, prägnanten Solostimmen von Lore Eisen und Maria Simon antwortet der Chor in "Pray Again" zart-verhalten und bildet so den musikalischen Boden, aus dem sich der Aufruf, in allen Lebenslagen vertrauensvoll zu beten, umso stärker herauskristallisiert.

Aufstehen und mitsingen darf das Publikum, als der Ruf "Freedom" in allen Stimmlagen durch das ehrwürdige Gotteshaus hallt, gefolgt vom wunderbar melodiösen "Mighty Wind" mit den Solisten Andrea Gottschall und Theo Samolarz. Bei "Look up People", das Huber aus dem Kinderweihnachtslied "Look up Children", umgedichtet und in eine luftige Sommerversion verwandelt hat, sprudelt der Chor nur so vor Lebensfreude, was sich im flotten "I will praise" fortsetzt.

Damit lassen die begeisterten Konzertbesucher die Simon Gospel Singers natürlich nicht ziehen, sondern erklatschen sich das Segenslied "May God Bless You", ein wunderbarer Abschluss zum Hineinfallenlassen, Augen schließen und Zurücklehnen - sofern Sitzplatz und Lehne vorhanden sind. Und weil die Zuschauer immer noch nicht recht gehen wollen, setzt der Chor noch ein "Halleluja" obenauf.