Freystadt
Um 300.000 Euro heruntergehandelt

Aufpreis für teures Gewerk beim Umbau der Freystädter Martini-Schule beträgt aber immer noch 700.000 Euro

28.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:22 Uhr
Großbaustelle mit drei Kränen: Der Umbau der Martini-Schule in Freystadt bleibt ein zentrales Thema für den Freystädter Stadtrat. −Foto: haz

Freystadt (DK) Allein für das Gewerk Metallbau/Fenster/Sonnenschutz/Dachoberlichter hat der Stadt Freystadt beim Umbau der Martini-Schule ein millionenschwerer Aufpreis gedroht. Die Nachverhandlungen mit der einzigen Firma, die ein Angebot abgegeben hatte, verringerten die Mehrkosten immerhin um 300.000 Euro. Der Auftrag wurde jetzt offiziell vergeben.

In der vorangegangenen Stadtratssitzung war diese Vergabe wegen weiterem Klärungsbedarf zurückgestellt worden. Das eingegangene Angebot für das Gewerk Metallbau/Fenster/Sonnenschutz/Dachoberlichter belief sich auf 2,5 Millionen Euro und übertraf damit die Kostenberechnung des Architekturbüros und genau um eine Million Euro. Inzwischen habe man sich mit der einzigen Bieterfirma auf eine Summe von 2,2 Millionen Euro einigen können, sagte Bürgermeister Alexander Dorr in der Freystädter Stadtratssitzung am Donnerstag.

Ebenfalls nicht vergeben waren bislang die Arbeiten für den Neubau des Schulsportplatzes. Bei der neuerlichen Ausschreibung der Arbeiten gab es jetzt immerhin zwei Gebote. Das günstigste davon beläuft sich auf 383 700 Euro. Die Kostenberechnung des Planungsbüros lag hier bei 343.000 Euro, teilte Bürgermeister Dorr mit.

Intensiv debattiert wurde im weiteren Verlauf der Stadtratssitzung der Fall eines Bauherrn in Freystadt, der ohne genehmigten Bauantrag bereits eine 2,20 Meter hohe Gabionenwand auf der Grenze seines Grundstücks errichtete. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt muss die Wand nun auf eine Höhe von 1,20 Metern abgetragen werden. Trotzdem kann der Bauherr schon vorher mit dem Hausbau beginnen. Stadtratsmitglied Hans Kerl ärgerte sich: "Solche Fälle hatten wir schon öfter. Und die hohe Wand steht noch. Gibt's einen Termin, bis wann der Rückbau erfolgen muss?" Kerl forderte, dem Bauantrag erst dann zuzustimmen, wenn die Wand tatsächlich auf 1,20 Meter gekürzt worden ist. Dafür sprachen sich in der Abstimmung aber nur drei Ratsmitglieder aus. Der Bauherr bekommt nun seine, wenn auch niedrigere Gabionenwand - obwohl im entsprechenden Bebauungsplan nur Holzeinfriedungen zulässig sind.

Genehmigt wurden in der Sitzung auch eine 90 Quadratmeter große Halle eines Malerbetrieb im Gewerbegebiet Rettelloh sowie die Maschinenhalle, die ein Landwirt im Außenbereich von Ohausen errichten will. Als Landwirt sei er zwar privilegiert, müsse sich aber an die Vorgaben halten, mindestens fünf Meter Abstand zum vorbeifließenden Graben und zehn Meter Abstand zum gemeindlichen Wald einzuhalten, erklärte Bürgermeister Dorr.

Kämmerer Andreas Kraus gab schließlich einen Zwischenstand zum diesjährigen Haushalt der Stadt Freystadt. Stefan Großhauser bemängelte, dass fünf Millionen Euro bei der Aufstellung des Haushaltsplans für Grundstückskäufe eingestellt waren, aber bislang nur 600.000 Euro dafür ausgegeben wurden. Hans Gerngroß monierte, dass man den im Haushalt festgelegten Aufgaben deutlich hinterherhinke. "Jetzt stehen wir zum Jahresende da und stellen fest, dass bislang noch nicht einmal ein Drittel verwirklicht ist." Bürgermeister Dorr (CSU) entgegnete, dass noch einige Ausgaben, beispielsweise für die Schule, im Straßenbau oder beim Wasserleitungsbau kämen.