Uli Hoeneß wurde erpresst

13.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:42 Uhr

München (dk) Der ehemalige FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß ist erpresst worden. Wie die Polizei in Rosenheim mitteilt, ist am Samstagabend ein 50-Jähriger bei der geplanten Geldübergabe in München Sendling festgenommen worden.

Ein mehrseitiges Erpresserschreiben war Hoeneß am Samstag, den 10. Mai, mit der Post zugestellt worden. Die Familie von Uli Hoeneß schaltete sofort die Polizei ein. Sie übergab das Schreiben der Polizeiinspektion Bad Wiessee.

In dem Erpresserschreiben seien Hoeneß für seine bevorstehende Zeit im Gefängnis wegen Steuervergehen erhebliche Schwierigkeiten angedroht worden, berichtet die Polizei. Der Verfasser gab an, er habe Einfluss auf den Haftverlauf, egal in welcher bayerischen Justizvollzugsanstalt. Diesen Schwierigkeiten könne Herr Hoeneß durch die Zahlung eines sechsstelligen Bargeldbetrages aus dem Weg gehen.

Gegen 20.45 Uhr nahmen Zivilkräfte der Polizei in München-Sendling einen 50-jährigen Tatverdächtigen aus München an der vereinbarten Geldübergabestelle fest. Bei einem Fluchtversuch mit dem Fahrrad stürzte der Mann. Zur ärztlichen Versorgung wurde er unter polizeilicher Begleitung vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert.

Die weiteren Ermittlungen werden durch die Staatsanwaltschaft München II und die Kriminalpolizeistation Miesbach mit Unterstützung von Kriminalbeamten des Polizeipräsidiums München geführt. Die Staatsanwaltschaft stellte Haftantrag wegen versuchter Erpressung, der Ermittlungsrichter gab dem statt. Der 50-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.