Ingolstadt
Ukrainer nach Oberstimm

Sozialreferent Scheuer: Dezentrale Asylunterkünfte in der Stadt sind derzeit alle belegt

15.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:32 Uhr

Ingolstadt/Oberstimm (DK) Weitere Asylbewerber aus der Ukraine werden in den nächsten Wochen verstärkt in der Kaserne in Oberstimm untergebracht. Von den 1748 Plätzen der Aufnahme- und Rückführungseinrichtung sind derzeit nur 637 belegt.

Die dezentralen Plätze in Ingolstadt sind alle belegt.

"Unser Problem sind nicht fehlende Unterkünfte, sondern die Integration", erklärte Sozialreferent Wolfgang Scheuer eingangs seines Asylberichts in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Nach seinen Angaben und den Ergänzungen von Isfried Fischer, Leiter des Jobcenters, sind in den 54 angemieteten dezentralen Unterkünften für Asylbewerber (davon 24 für unbegleitete Minderjährige) 637 Flüchtlinge (196 Minderjährige) untergebracht und damit alle Plätze belegt.

In der Immelmannkaserne in Oberstimm und den drei Dependancen in Ingolstadt sind von den insgesamt 1748 Plätzen derzeit 637 belegt. Hier die einzelnen Einrichtungen: Immelmannkaserne: 338 Plätze/138 Belegungen; Manchinger Straße: 560/211; Marie-Curie-Straße: 450/169; Neuburger Straße: 400/119. Eine Prognose der Regierung von Oberbayern bis Ende des Jahres liege derzeit nicht vor. Sie habe angekündigt, in den nächsten Wochen verstärkt Asylbewerber aus der Ukraine in der Aufnahme- und Rückführungseinrichtung unterzubringen.

Laut Fischer sind derzeit 96 Asylbewerber in regulärer Beschäftigung oder Ausbildung, 81 gehen einer gemeinnützigen Tätigkeit nach. 218 Asylbewerber haben bislang einen Sprachkurs abgeschlossen, 210 besuchen die Berufsschule. 215 anerkannte Flüchtlinge beziehen ALG II, besser bekannt als Hartz IV. Rund 140 von ihnen beherrschen das lateinische Alphabet, knapp ein Drittel hat keine Schulbildung. Wie Fischer sagte, seien einige gut Qualifizierte aber schon nicht mehr auf Leistungen des Jobcenters angewiesen. Fischer warnte jedoch vor überzogenen Erwartungen, was den Zeitrahmen angehe. "Menschen aus Ländern ohne gutes Schulsystem brauchen länger", sagte er: "Zwei Jahre Vorbereitung und drei Jahre Lehre - wenn's gut läuft."

Wie Scheuer sagte, habe es nach entsprechenden Aufrufen in den Medien 14 Meldungen ehrenamtlicher Helfer für Asylbewerber gegeben. Für die Flüchtlinge existieren zahlreiche Angebote: Sprachkurse, Integrationskurse, Praktika, Prüfung von Abschlüssen des Herkunftslandes, berufliche Weiterbildung, Maßnahmen zur Berufsfindung oder gemeinnützige Arbeiten. Auch der Besuch einer regulären Schule, eine Ausbildung, ein Studium oder ein ganz normaler Job seien Optionen. Am Berufsbildungszentrum für Gesundheit in Ingolstadt wird voraussichtlich eine ganze Klasse mit angehenden Pflegefachhelfern gebildet, wobei im Gegensatz zu Nicht-Asylbewerbern hier ein Ausbildungsjahr vorgeschaltet wird. Bei all diesen Maßnahmen wird unterschieden zwischen Flüchtlingen mit Bleibestatus und Asylbewerbern.