Lampersdorf
Überraschung zum Auftakt der Bürgerversammlungen

Bürgermeister Horndasch verrät in Lampersdorf, dass keine neue Filiale der Heidecker Bäckerei Schmidt auf dem Gelände der Gärtnerei Bittner entsteht

28.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:44 Uhr

Lampersdorf (ub) Voll besetzt gewesen ist das Feuerwehrhaus in Lampersdorf, als Allersbergs Bürgermeister Daniel Horndasch den Reigen der Bürgerversammlungen im Gemeindegebiet eröffnet hat.

Nach einem Überblick über die Bevölkerungsentwicklung in der Marktgemeinde ging der Bürgermeister auf die Projekte ein, die heuer realisiert wurden. Anschließend stellte Horndasch die aktuell laufenden Großprojekte vor. So sollen zusätzliche Kindertagesplätze für die Einrichtung "Weidenkörbchen" geschaffen werden, es ist eine Erweiterung um zwei Gruppen vorgesehen. Die Kosten werden voraussichtlich 2,4 Millionen Euro betragen. Die Höhe der Zuschüsse sei derzeit aber unklar. Vorgesehen ist auch eine Erweiterung des Kindergartens St. Antonius, die mit einer Brandschutzsanierung verbunden werden soll.

Horndasch ging auch auf den aktuellen Stand der Freibadsanierung ein. "1,3 Millionen Euro an Fördermitteln des Bundes sind gesichert", sagte er, "die Finanzierung im Haushalt ist dagegen noch nicht gesichert, das hängt von den Einnahmen aus dem Industriegebiet ab. " Die Vorplanungen für die Becken seien am Laufen.

Der Bürgermeister berichtete auch über den aktuellen Stand des geplanten Sportparks, der im Zuge der Freibadsanierung entstehen soll. "Die Grundstücksverhandlungen laufen", erklärte Horndasch, "die Finanzierung ist abhängig vom Haushalt, vom Finanzplan und von den Einnahmen. "

Zusätzliche Förderungen gebe es für das Gilardi-Anwesen. Die Einstufung des Anwesens als "national bedeutsames Kulturdenkmal" ergebe einen Zuschuss in Höhe von 250000 Euro. Für den Außenanlagen gibt es 80 Prozent Förderung statt 60 Prozent. Die Außenanlagen sollen mehr Grün erhalten. "Wir hoffen, dass wir 2020 mit den Außenanlagen anfangen können", so Horndasch.

Beim Punkt "Öffentlicher Personennahverkehr, Bahn und Förderung des Radverkehrs" gab der Bürgermeister bekannt, dass Harrhof, Altenfelden, Eppersdorf, St. Wolfgang und Reckenricht zur Tarifstufe 1 (Fahrt zum Hauptort Allersberg beziehungsweise zum Bahnhof) gehören, die restlichen Orte gehörten zur Tarifstufe 2. "Linienbedarftaxis werden kaum genutzt", sagte Horndasch, "es fällt mir schwer, warum man da noch weitere Busse fahren lassen soll. "

Was die Radwege nach Heblesricht/Schönbrunn und Sperberslohe betrifft, sei man weiterhin in Verhandlungen und der Grunderwerb sei noch nicht abgeschlossen. Und was den Regionalbahnhof angeht, gebe es einen Beschluss über die Schaffung zusätzlicher, überdachter Parkmöglichkeiten für Radfahrer.

Was den Ölschaden an der Grundschule aus dem Jahr 2001 betrifft, seien 150 Liter Heizöl aus dem Grundwasser entfernt worden. "Die festgestellte Ölschicht wurde mittels eines speziellen Verfahrens abgesaugt", berichtete der Bürgermeister. Bei der Hausmülldeponie an der Freystädter Straße sei eine Grundwasser-Gefährdung festgestellt worden. Das Gutachten sei abgeschlossen und eine Lösung erarbeitet worden, die mit Landratsamt und Wasserwirtschaftamt abgestimmt wurde.

Festgestellt habe man im vergangenen Jahr auch, dass der Wasserverbrauch des Brunnens am Hinteren Markt enorm hoch ist. Der Brunnen verbrauche im Jahr etwa so viel Wasser wie 600 Bürger. Dies entspreche quasi dem Wasserverbrauch eines Neubaugebiets.

Auch zum Thema Lärmschutz nahm Horndasch Stellung. "Altenfelden und Göggelsbuch sind vom Autobahnlärm sehr betroffen", räumte er ein. Die Lärmschutzwand sei 2,5 Meter höher und auch breiter gemacht worden. Die neue Lärmschutzeinrichtung entlang der Autobahn erstrecke sich auf eine Länge von 600 Metern. "Die Lärmschutzpegel werden eingehalten", erklärte Bauamtsleiter Gunther Pfahler.

Der gestrigen Marktratssitzung nahm der Bürgermeister in der Bürgerversammlung in Lampersdorf bereits vorweg, dass sich der Bebauungsplan an der Rother Straße erledigt habe. Auf dem Gelände der Gärtnerei Bittner werde demnach keine neue Filiale der Heidecker Bäckerei Schmidt entstehen.

Nach dem Bericht des Bürgermeisters hatten dann die Lampersdorfer das Wort. Richard Sturm beklagte, dass der Lachweg von Schwerlastern "zusammengefahren" werde. Gunther Pfahler vom Bauamt sicherte zu, dass die Schäden "nachbegutachtet" würden. Bürgermeister Horndasch erklärte, es gebe die Möglichkeit, dass man diesen Weg wieder herrichtet oder teert. Er empfahl dem Beschwerdeführer, das Problem in der Jagdversammlung anzusprechen.

Eine weitere Beschwerde befasste sich mit der Ausbringung von Biogas durch Biogas-Lkw. Gefordert wurde, die Wege für 40-Tonner zu sperren, da es sich bei den Wegen um Pachtflächen handle, die von den Lampersdorfern unterhalten werden müssten. Man könne eine Gewichtsbeschränkung einrichten und Durchfahrten verhindern, sagte der Bürgermeister. Auch dies solle die Jagdversammlung beschließen.