Überraschende Reise zu Graf Dracula und Pippi Langstrumpf

14.07.2006 | Stand 03.12.2020, 7:42 Uhr

Beilngries (DK) Donnernder Applaus ertönt, erleichtert und glücklich stehen die Schülerinnen und Schüler der Theatergruppe auf der Bühne und verbeugen sich. Es ist geschafft! Gerade ging die Aufführung des Stückes "Weh dem, der zappt" von Matthias Weissert, das von Deutschlehrer Frank Steber inszeniert und im Rahmen eines Theaterabends in der Aula des Gymnasiums Beilngries aufgeführt wurde, zu Ende.

Bis es aber letztlich zu dieser Aufführung kam, lagen lange und anstrengende Proben hinter den Schülern wie ihrem Lehrer. Dabei mussten sich die jungen Schauspieler nicht nur mit ihrem Text herumschlagen, sondern sich auch um das Bühnenbild kümmern, was sich als besonders arbeitsaufwendig erwies, da das Stück in sehr viele Handlungsorte unterteilt ist. Da die Bühne am Gymnasium dafür aber zu klein ist, verlegte Regisseur Steber einzelne Szenen kurzerhand vor dieselbe und nutzte so Teile der Aula als Spielstätte.

Gute Nerven und Ausdauer

Als weitere Herausforderung erwies sich, ein Stück zu finden, das für jeden der 22 Schüler eine Sprechrolle bietet. Als dies nach längerem Suchen jedoch gefunden war, konnte mit der Arbeit begonnen werden. Und auch jetzt waren beim Schulspielleiter gute Nerven und Ausdauer gefragt, denn es stellte sich als gar nicht so einfach heraus, eine so große Anzahl an Schauspielern ständig bei Laune zu halten.

Doch die Mühen haben sich sowohl für die Schüler als auch für den Regisseur gelohnt. "Auch wenn es bei den Proben nicht immer danach aussieht und manches schief geht, schaffen es die Kinder doch immer wieder, eine tolle Aufführung hinzubekommen", zeigte sich Frank Steber erfreut. Dabei hat er noch keines seiner Stücke wirklich sehen können, da er sich bei den Aufführungen natürlich hinter der Bühne aufhält, "um den Ablauf zu organisieren und die Schauspieler zu beruhigen". Meistens ist er aber noch nervöser als seine Schüler und läuft nur unruhig auf und ab, während diese fast schon wie echte Profis die Aufführung "schmeißen".

In dem Stück geht es um die Geschwister Nora (Anna Schmidt, 7b), Yasmin (Anne Wegmann, 7c) und Artur (Markus Martinelli, 7b), die sich einen gemütlichen Fernsehabend machen wollen. Dabei hören sie nicht auf die Ermahnungen ihrer Mutter (Anna Beer, 7b) und "zappen" wild durchs Programm. Kein Wunder, dass der Fernseher seinen Geist aufgibt!

Beim Versuch, diesen zu reparieren, werden die drei Kinder in den Apparat hineingezogen und landen prompt im Schloss von Graf Dracula (Rebecca Renner, 8c). Mit Hilfe der "bezaubernden Jeannie" (Maria Dotzer, 7b) gelingt es ihnen jedoch zu fliehen. Von ihr erfahren die Kinder auch, dass sie, um wieder nach Hause zu kommen, die Kabel, die sie aus dem Fernseher ausgebaut haben, finden müssen.

Captain Kirk und Mr. Spock

Auf ihrer Suche danach begegnen sie dem Sheriff von Nottingham (Laura Pflieger, 7b) und seinem Gefolge (Milena Bach, Patricia Brigl, beide 5c, Johanna Grzesny, 5a), Prinz John (David Buchholz, 7b) und Bruce Lee (Anne Zipperer, 6b). Sie machen Bekanntschaft mit Captain Kirk (Alexander Hirsch, 5b) und Mr. Spock (Jennifer Kopp, 5a) sowie mit einer verrückten Lady (Simone Eisenhofer, 7b) und ihrem gefährlichem Butler (Stefan Kölbel, 5a) und treten in einer Ausgabe von "Wetten dass . . . ?" auf, wo sie sich gegen die Moderatorin der Sendung (Karin Mößmer, 6b), die Jury (Katharina John, 5a) und einen schnell sprechenden Kandidaten (Maximilian Huber, 7e) durchsetzen müssen.

Hauptgegnerin ist jedoch die Horrorkönigin (Katharina Kuhr, 8c), die um jeden Preis verhindern möchte, dass die Kinder wieder aus ihrer Fernsehwelt entkommen. Doch mit der Unterstützung von Pippi Langstrumpf (Stephanie Löw, 6b) und dem tapferen Jack Dawson (Rebekka Gerschütz, 7d) gelingt es ihnen schließlich doch, zu entkommen. Und damit nimmt das Stück, wie auch der gesamte, gelungene Theaterabend ein gutes und glückliches Ende.