Übergriffe im Ferienzeltlager

23.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:28 Uhr

Ingolstadt (DK) Entsetzen und ungläubiges Staunen waren die ersten Reaktionen aus dem Umfeld eines 49-jährigen Lehrers, als dieser im August nach einem Ferienzeltlager bei Weichering festgenommen worden war. Ihm wird vorgeworfen, sich an einem der Lichtenauer Badeseen an fünf Mädchen im Alter von acht bis elf Jahren vergangen zu haben. Heute beginnt die Verhandlung.

Sieben weitere Fälle, die bis zum Sommer 2005 zurückreichen, werden ihm ebenfalls zur Last gelegt. Der 49-jährige Beschuldigte hatte seinen Wohnsitz im Landkreis Pfaffenhofen und war viele Jahre an einer Grundschule im Ingolstädter Südosten tätig.

Die wegen einer Erkrankung eines Verteidigers bereits einmal verschobene Verhandlung gegen den 49-.jährigen Grundschullehrer wird heute vor dem Jugendschöffengericht verhandelt. Beginn ist um 13.30 Uhr am Amtsgericht in Neuburg, da der Tatort auf Weicheringer Flur lag. Weil der Angeklagte, der sich an insgesamt zwölf Mädchen vergangen haben soll, voll geständig ist, wird das Urteil noch am heutigen Nachmittag erwartet. Neben einer Kripobeamtin als Zeugin wird noch der Landgerichtsarzt Dr. Hubert Haderthauer als Sachverständiger gehört. Er hatte den Grundschullehrer psychiatrisch untersucht.

Neben dem Prozess wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch sind mittlerweile auch Eltern und Schulbehörden alarmiert. Nach Informationen, die dem DK vorliegen, soll eine Lehrerin bereits im Juli des Jahres 2002 den Vorgesetzten des Mannes darauf hingewiesen haben, dass sich der Pädagoge immer wieder in den Duschen der Mädchen herumgetrieben haben soll.

Der 49-jährige Beschuldigte hat nach Angaben seiner Kollegin aber jegliche sexuelle Motivation abgestritten. Der Rektor soll den Warnungen keinen Glauben geschenkt haben. Letztlich wurde die ganze Angelegenheit aber niedergeschlagen, denn das Schulamt ist über den Verdacht nie informiert worden.