Überflüssige Plastiktüten

Ein Kommentar von Silvia Obster

06.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:07 Uhr

Ab dem kommenden Jahr sollen Plastiktüten aus den Supermärkten und Geschäften verschwinden - und es wird wohl nur wenige geben, die das nicht sinnvoll finden.

Die meisten haben sich in den vergangenen Monaten bereits daran gewöhnt, beim Einkaufen einen Korb, eine Tasche oder eine Plastiktüte von zu Hause mit dabei zu haben. Und falls nicht, gab es immer noch die Möglichkeit, an der Kasse eine Tüte oder einen Stoffbeutel zu erwerben. Letzteren wird es ja nach wie vor noch geben. Plastiktüten sind damit nichts anderes als überflüssig.

Bisher wurden der Deutschen Umwelthilfe zufolge in der Bundesrepublik zwei Milliarden Einweg-Plastiktüten pro Jahr verbraucht. In jeder Minute fielen hierzulande 3700 Stück als Abfall an. Der WWF erklärte nun zwar, dass diese nur einen sehr geringen Anteil am deutschen Plastikmüllaufkommen ausmachen. Aber auch kleine Schritte sind besser als ganz stehenzubleiben. Sie sind es, die uns beim Ziel, den Plastikmüll einzudämmen, weiterbringen - sei es nun durch die Vermeidung von Strohhalmen in Lokalen oder die Einführung von Wattestäbchen aus Pappe. Kleine Einzelmaßnahmen, die zunächst vielleicht belächelt werden, bringen in der Summe eben doch etwas. Die nächste, naheliegende Frage ist deshalb, ob es die dünnen Tüten in der Obst- und Gemüseabteilung wirklich noch braucht. Schon jetzt gibt es in vielen Supermärkten Papiertüten, die zudem noch stabiler sind als die sogenannten Hemdchenbeutel.

Wer jetzt meint, dass eine Plastikvermeidung allein in Deutschland doch gar nichts bringe, dem ist entgegenzuhalten, dass es laut dem UN-Umweltprogramm UNEP bereits in 66 Prozent aller Länder Regularien gibt, um den Müll durch Plastiktüten zu reduzieren. 61 Staaten verbannten sie bereits ganz aus dem Alltag, die strengsten Gesetze gibt es übrigens in Afrika. Man sieht also: Wo ein Wille, da ein Weg - und noch dazu ein sehr einfacher für den einzelnen Verbraucher.