Kelheim
"Überflüssig wie ein Kropf"

Kommunalpolitiker aus dem Kreis begrüßen das Aus für den geplanten Nationalpark Donauauen

19.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:32 Uhr

Kelheim (rat) Mit Erleichterung haben Kommunalpolitiker aus dem Kreis Kelheim auf das Aus für den geplanten Nationalpark Donauauen reagiert.

"Das wäre kompliziert geworden", meint Landrat Martin Neumeyer (CSU) im Hinblick auf die fünf Landkreise und Städte, die hätten unter einen Hut gebracht werden müssen. Er hofft nun auf einen Ersatz und hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits einen Vorschlag unterbreitet: Das frühere Landratsamt im Wittelsbacher Schloss in Kelheim sollte laut Neumeyer ein Dokumentations- und Informationszentrum zum Thema Donau werden.

Die CSU-Landtagskandidatin Petra Högl ist ebenfalls "froh, dass der Nationalpark nicht kommt". Erleichtert äußerte sie sich zudem, dass die Entscheidung vor der Landtagswahl am 14. Oktober gefallen ist. "Wir brauchen Naturschutz in ganz Bayern", sagte sie. Der Nationalpark hätte viele Einschränkungen für Kanuten, Landwirte und Waldbauern gebracht.

Auch Petra Högls FW-Kontrahent Hubert Faltermeier betont, dass er schon während seiner Amtszeit als Landrat seine Ablehnung zum dritten Nationalpark an der Donau formuliert habe. Die Maßnahme sei "überflüssig wie ein Kropf, denn das Gebiet ist ausreichend geschützt". "Was früher durch Uferverbauung und Altwasserbeseitigung vermurkst wurde, kann auch ohne Nationalpark-Verordnung wieder hergestellt werden", meinte Faltermeier. Er hält den "entschiedenen Widerstand der Bevölkerung" für ausschlaggebend für das Nein.