Ein überdimensionaler Eisbrocken ist am Donnerstag im Hinterhof des Eichstätter Harthofs eingeschlagen.
Er verfehlte nur knapp das Gebäude. Woher das Geschoss kam, dazu gibt es auch eine Vermutung.
"Wenn der durchs Dach kommt, erschlägt er uns", sagt Georg Bergér vom Eichstätter Harthof kopfschüttelnd, wenn er auf den riesigen Schnee- und Eishaufen in seinem Hinterhof blickt. Es sind die Reste des überdimensionalen Eisbrockens, der mit solcher Wucht in die Wiese eingeschlagen ist, dass Erde und Gras noch an der gegenüberliegenden Wand klebten.
Undichtes Fluzeugventil als möglicher Auslöser
Susanne und Georg Bergér sind mit ihrer Erfahrung nicht allein: Das Luftfahrt-Bundesamt erhält laut Nachfrage unserer Zeitung immer wieder Meldungen über Eisbrocken, die vom Himmel gefallen sind, und vermutlich von Flugzeugen stammen. Eine Erklärungsmöglichkeit für diese Brocken sei, dass Brauchwasser, das in den Flugzeugen gesammelt wird, über ein undichtes Ventil nach außen tritt. Diese zunächst kleinen Tröpfchen gefrieren, vergrößern sich und fallen, wenn sie die Haftung an der Außenhaut des Flugzeugs verlieren, zu Boden.
Es ist noch duster, als Susanne Bergér in den frühen Morgenstunden einen dumpfen Schlag hört. "Es muss ein enormer Einschlag gewesen sein", sagt sie. Macht sich aber erst einmal keine weiteren Gedanken. "Wir hatten so einen Wind heute Nacht, da kracht es schon mal. " Erst nach dem Aufstehen zieht ihr Mann das Rollo nach oben und schaut verdutzt auf das Loch im Rasen. Fast einen Meter breit ist die Einschlagstelle. Dort finden sich neben blendend weißem Schnee auch noch 20 Zentimeter lange Eisbrocken.
"Nein, ich fasse da nichts an", sagt Bergér kopfschüttelnd. "Vielleicht ist das Zeug noch radioaktiv", meint er schmunzelnd. Und auch seine Frau nimmt es gelassen: "Wenn unter dem Eis ein Marsmännlein rauskommt, melden wir uns nochmal. "
EK
Sabrina Seifert, Kai Bader